Wo Gacko einst das Mammut jagte von Ulrich Behne | Orts- und Flurnamen erzählen die Besiedlung des Murgtals Mit einer kleinen Sprachlehre für Hobbyforscher | ISBN 9783944635033

Wo Gacko einst das Mammut jagte

Orts- und Flurnamen erzählen die Besiedlung des Murgtals Mit einer kleinen Sprachlehre für Hobbyforscher

von Ulrich Behne, herausgegeben von BadnerBuch Verlag
Mitwirkende
Autor / AutorinUlrich Behne
Herausgegeben vonBadnerBuch Verlag
Covergestaltung vonMarko Garreis
Buchcover Wo Gacko einst das Mammut jagte | Ulrich Behne | EAN 9783944635033 | ISBN 3-944635-03-5 | ISBN 978-3-944635-03-3

Wo Gacko einst das Mammut jagte

Orts- und Flurnamen erzählen die Besiedlung des Murgtals Mit einer kleinen Sprachlehre für Hobbyforscher

von Ulrich Behne, herausgegeben von BadnerBuch Verlag
Mitwirkende
Autor / AutorinUlrich Behne
Herausgegeben vonBadnerBuch Verlag
Covergestaltung vonMarko Garreis
Geht der Name Kuppenheim auf ein keltisches Wort für „Kopf“ zurück? Oder stand ein merowingischer Großer namens Cuppo Pate? Oder waren die Kuppen der angrenzenden Hügel die Namengeber?
Namenkunde ist eine spannende Angelegenheit. Sie handelt nicht nur von Sprache, sondern auch von der Landschaft und deren Geschichte. Steinzeitjäger durchstreiften die Region; ihnen folgten nach Ende der Eiszeit Menschen aus dem Mittelmeerraum. Später bewohnten Kelten, Römer, Alemannen und Franken unsere Heimat. Sie hinterließen Spuren – nicht nur im Boden, sondern auch in den Namen von Orten und Gewannen.
Nachdem zunächst nur den Mündungstrichter der Murg bis Rotenfels besiedelt worden war, wagte man sich im hohen Mittelalter weiter in die sumpfige Auenlandschaft bis Gernsbach vor. Die Pioniere gründeten Dörfer und gaben ihnen und den angrenzenden Gewannen Namen. Sie stießen aber auch – wie die Untersuchung erstmalig feststellt – auf Namen von Bächen und Auen, die bereits seit Urzeiten der Landschaft anhafteten, aber jetzt mit Sprachelementen der fränkischen Siedler verbunden wurden. Beispiele sind Gaggenau und Ottenau, die in den meisten Chroniken und Handbüchern bisher als Auen eines „biederen Landsiedel Gacko“ und eines „Grafen Otto“ gedeutet wurden.
Schließlich waren Siedlungsdruck, Holzbedarf und der Ehrgeiz der Ebersteiner so groß, dass man über das „Klingele“ hinaus in die enge Granitschlucht weiter vordrang. Rodungsnamen zeugen noch heute von der mühevollen Siedlungsarbeit der Pioniere, die gewiss kein hohes Alter erreichten. Einer von ihnen soll Berengar gewesen sein, der angebliche Gründer von Bermersbach, dessen Dorfname nach einer anderen Deutung jedoch die Abgelegenheit einer von Bären bewohnten Gegend widerspiegelt.
Ein interessantes Schlusskapitel stellt die Geschichte der Waldkolonien dar, die erst im 18. Jahrhundert entstanden. Flur- und Gewann-Namen wie Holländerweg, Riesenkopf, Kähnerloch und Biberach-Schwallung erzählen dem Kundigen noch heute von der harten Arbeit der Waldleute. Wie aber kam es zu Namen wie Hundsbach und Pandurenbronn?
Um solche und andere Fragen zu klären, studierte Ulrich Behne alte Sagen, Heimatbücher und wissenschaftliche Fachliteratur. Er nahm Kontakt mit Sprachwissenschaftlern, Heimatforschern und Geografen auf. Es halfen ihm aber auch interessierte Laien, so dass zahlreiche namentlich genannte Murgtäler diese Arbeit gewissermaßen mitgeschrieben haben. Auf diese Weise ist ein Buch entstanden, das die Geschichte der Besiedlung des oberen Murgtals von Steinmauern bis Kirschbaumwasen anhand der Orts- und Gewann-Namen anschaulich erzählt. Besonders gekennzeichnete Kleinkapitel, die Sprachgeschichtliches und Namenkundliches behandeln, werden bei dem einen Leser auf besonderes Interesse stoßen; während der andere sie überspringen kann, ohne den Zusammenhang aus dem Auge zu verlieren. Man kann das Werk aber auch mit Hilfe mehrerer Verzeichnisse als Handbuch oder Nachschlagewerk benutzen. Etwa vierzig meist farbige Fotos, Gemälde, Zeichnungen und Skizzen laden ein, das Buch in die Hand zu nehmen.