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Zu seinem 95. Geburtstag beschenkt sich der Autor mit einer Sammlung von Texten, die er im Laufe des verflossenen Jahrzehnts aus verschiedenen Anlässen zu Papier gebracht hat. Csongár gibt sich darin als ein politisch engagierter Zeitgenosse zu erkennen, der eine klare, kenntnisreiche Haltung hat. Seine Sicht ist zudem von seiner geografischen Herkunft geprägt: Er stammt aus einem Teil Europas, der im Laufe des 20. Jahrhunderts fünf Mal den Eigentümer wechselte. Erst gehörte der Landstrich, der zu den ärmsten auf dem Kontinent rechnet, zur Habsburger Monarchie, nach dem Ersten Weltkrieg wurde er der Tschechoslowakei zugeschlagen, dann wurde das Gebiet ungarisch und nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zur Sowjetunion. Heute heißt seine Heimatstadt Uzhorod und liegt im Westen der Ukraine.
Diese historischen Erfahrungen des seit Ende der 40er Jahre in Berlin lebenden Philosophen, Publizisten und Übersetzers durchziehen leitmotivisch seine Arbeiten. Wie auch Friedrich Nietzsche, über den zu promovieren Almos Csongár aus unterschiedlichen Gründen zeitlebens versagt blieb.