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Christian Leitna
Kunstkatalog
von Christian Leitna, herausgegeben von Christian Leitna, aus dem Deutschen übersetzt von Brigitte C. Reichl und Brigitte C. ReichlBetrachtet man Christian Leitna´s Gesamtwerk entdeckt man Skulpturen, Installationen genauso
wie Arbeiten, die irgendwo dazwischen liegen. Besonders bestechen jedoch Leitna´s druckgrafische
Arbeiten, die sämtliche Techniken und experimentellen Prozesse, die das Medium bietet, aufweisen.
Statt sich nur auf eine Druckart festzulegen, kombiniert Leitna verschiedene Methoden und
Materialien – wie etwa den Transfer- mit dem Siebdruck auf Fotopapier. Damit erzielt der Künstler sich
überlappende Schichten, die Offensichtliches verbergen und Verborgenes freilegen und eine treffende
und komplexe Sprache bilden für das Thema seiner Arbeiten: die Flut der sich überschneidenden
und wiederholenden Bilder, der wir täglich durch Internet, Fernsehen oder Zeitung ausgesetzt sind.
Obwohl man sich durchaus gegen dieses Bombardement der visuellen Wahrnehmung entscheiden
könnte, lassen die meisten Menschen diese Informationsflut Tag für Tag über sich ergehen.
Die Bilder, zum größten Teil aus Tageszeitungen entnommen, filtert und transformiert Christian Leitna
mittels verschiedener Druckprozesse. Zeitgleich kombiniert er die öffentlich zugänglichen Bilder
mit seinem privaten Fotoarchiv – eine Gegenüberstellung bzw. Verschmelzung des Privaten und des
Öffentlichen. Der Betrachter glaubt vermeintlich Bekanntes aus Zeitung und Nachrichten zu erkennen,
wie Polizisten in Kampfanzügen, ein brennendes Auto oder eine ganz normale Straßenszene. Keines
der Bilder ist jedoch so klar, dass es einem bestimmten Vorfall zu ordenbar wäre. Vielmehr schweben
die Elemente wie Geister über das Papier, überlagert vom Schatten einer z. B. unauffällig gekleideten
Person oder eines Baumes. Die Szenen scheinen Momentaufnahmen zu sein, eine Erinnerung an etwas,
das wir irgendwo gesehen haben, verblasst und aus dem Kontext gerissen. Trotz Leitna´s Vorliebe für
das formale Schwarz - Weiß, welches man auch mit einem Dokument oder einer Zeitung assoziiert,
sind die einzelnen figürlichen Elemente der Schichtungen eher Anregungen als direkte Konturen oder
Referenzpunkte. Indem die individuellen klaren Formen sich teilweise überlagern, bilden sie eine
abstrakte, fast malerische Oberfläche. (Julienne Lorz)
wie Arbeiten, die irgendwo dazwischen liegen. Besonders bestechen jedoch Leitna´s druckgrafische
Arbeiten, die sämtliche Techniken und experimentellen Prozesse, die das Medium bietet, aufweisen.
Statt sich nur auf eine Druckart festzulegen, kombiniert Leitna verschiedene Methoden und
Materialien – wie etwa den Transfer- mit dem Siebdruck auf Fotopapier. Damit erzielt der Künstler sich
überlappende Schichten, die Offensichtliches verbergen und Verborgenes freilegen und eine treffende
und komplexe Sprache bilden für das Thema seiner Arbeiten: die Flut der sich überschneidenden
und wiederholenden Bilder, der wir täglich durch Internet, Fernsehen oder Zeitung ausgesetzt sind.
Obwohl man sich durchaus gegen dieses Bombardement der visuellen Wahrnehmung entscheiden
könnte, lassen die meisten Menschen diese Informationsflut Tag für Tag über sich ergehen.
Die Bilder, zum größten Teil aus Tageszeitungen entnommen, filtert und transformiert Christian Leitna
mittels verschiedener Druckprozesse. Zeitgleich kombiniert er die öffentlich zugänglichen Bilder
mit seinem privaten Fotoarchiv – eine Gegenüberstellung bzw. Verschmelzung des Privaten und des
Öffentlichen. Der Betrachter glaubt vermeintlich Bekanntes aus Zeitung und Nachrichten zu erkennen,
wie Polizisten in Kampfanzügen, ein brennendes Auto oder eine ganz normale Straßenszene. Keines
der Bilder ist jedoch so klar, dass es einem bestimmten Vorfall zu ordenbar wäre. Vielmehr schweben
die Elemente wie Geister über das Papier, überlagert vom Schatten einer z. B. unauffällig gekleideten
Person oder eines Baumes. Die Szenen scheinen Momentaufnahmen zu sein, eine Erinnerung an etwas,
das wir irgendwo gesehen haben, verblasst und aus dem Kontext gerissen. Trotz Leitna´s Vorliebe für
das formale Schwarz - Weiß, welches man auch mit einem Dokument oder einer Zeitung assoziiert,
sind die einzelnen figürlichen Elemente der Schichtungen eher Anregungen als direkte Konturen oder
Referenzpunkte. Indem die individuellen klaren Formen sich teilweise überlagern, bilden sie eine
abstrakte, fast malerische Oberfläche. (Julienne Lorz)