Ökonomische Abhandlung vom Holzanbau

Der Kurfürstlich Mainzische Rat, »Doktor der Weltweisheit und Arzneygelahrtheit« und Professor an der Universität Erfurt Wilhelm Gottlieb Hesse (1724-1784) veröffentlichte im Jahre 1779 aus »patriotischem Eifer« eine »Ökonomische Abhandlung vom Holzanbau«, um damit wegen drohender Holzverknappung seine thüringischen Landsleute zu überzeugen, dass dagegen die Anpflanzung von schnellwachsenden Baumarten im Wald und in der offenen Landschaft »eine sehr faßliche und leichte Sache sey«. Als Nichtforstmann wagte er sich an diese Aufgabe, da er selbst mit verschiedenen Baumarten Anpflanzungen erfolgreich durchgeführt und auch kompetente Anleitung und Hilfe bei damals angesehenen Forstmännern erhalten hatte. Seine Vorschläge zur Holzvermehrung mittels Niederwaldwirtschaft für die Brennholzgewinnung, plantagenähnliche Ödlandaufforstungen und Straßenrandbepflanzungen verleihen seinem Buch eine aktuelle Wertschätzung im heutigen drohenden Klimawandel.