Hafenpiraten

Die Hafenpiraten sind übelstes, abgefeimtes Verbrecher­gesindel im Gelände des Duisburger Rhein-Ruhr-Hafens, mit dem sich drei tapfere Jungen zusammen mit der Kri­minalpolizei herumschlagen. Also ein Kriminalschmöker für die Jungen? Im besten Sinne: Ja! Es geht um Falsch­geldschmuggel, schuldlose Verstrickung eines Jungen in eine Verbrecheraffaire, Bewährung großherziger, auf Biegen und Brechen verschworener Jungen, die un­gestüm alles wagen, um den Kameraden herauszuholen. Aber es geht auch um die nur echten Jungen eigene Lauterkeit einer Kameradschaft, die in der Gefahr zur Freundschaft wächst, um so „veraltete“ Begriffe, wie Treue, Sauberkeit der Ge­sinnung und Mut (untermischt mit schlot­ternder Angst) – das alles hineingestellt in unsere harte, keineswegs „romantische“ Gegenwart.
Werner Hörnemann (Autor der berühmten Bücher „Die gefesselten Gespenster“ und „Ein Wald geht auf die Reise“) erzählt erwiesenermaßen unheimlich spannend. Auch in „Hafenpiraten“ weiß er in Atem zu halten. Und, was wichtiger ist und das unschätzbare Plus dieses Jugendbuches, daß es in einer spannung­geladenen Handlung wahrhaftige, gesunde und quicklebendige echte Kerle vor uns hinstellt, die sich heute nicht nur im Duis­burger Hafenviertel herumtreiben, sondern überall das Leben zu meistern versuchen.