Welt ohne Elektrizität. Technikkritische Zukunftsvisionen 1883 - 1909 | mit einer Einleitung nach 100 Jahren erstmals wieder herausgegeben von Detlef Münch | ISBN 9783946366539

Welt ohne Elektrizität. Technikkritische Zukunftsvisionen 1883 - 1909

mit einer Einleitung nach 100 Jahren erstmals wieder herausgegeben von Detlef Münch

herausgegeben von Detlef Münch
Buchcover Welt ohne Elektrizität. Technikkritische Zukunftsvisionen 1883 - 1909  | EAN 9783946366539 | ISBN 3-946366-53-8 | ISBN 978-3-946366-53-9
Inhaltsverzeichnis 1

Welt ohne Elektrizität. Technikkritische Zukunftsvisionen 1883 - 1909

mit einer Einleitung nach 100 Jahren erstmals wieder herausgegeben von Detlef Münch

herausgegeben von Detlef Münch
Science Fiction um 1900 war die Literatur des technischen Zeitalters, die oft familisierend eine goldene Zukunft durch neue, ans Wunderbare grenzende Erfindungen und wissenschaftliche Errungenschaften postulierte und damit einhergehend sogar eine moralische Veredelung des Menschen und ein goldenes Zeitalter des Friedens prophezeite. So waren es nur einige wenige Visionäre, die schon vor 100 Jahren technikkritisch die möglichen Schattenseiten einer technisierten Zukunft aufgezeigt haben und vor der Hybris von Technikmissbrauch und Technikgigantomanie mit ihren negativen ökologischen Folgen oder technikpessimistisch sogar vor einer durch den technischen Fortschritt einhergehenden Degeneration und soziale Entfremdung des Menschen gewarnt haben. Ob der Weltuntergang aus der Retorte, eine globale Ölpest, weltweiter Stromausfall, künstliche Veränderung der Atmosphäre, negative Auswirkungen des Flugverkehrs, radioaktiv strahlende Altlasten, die Machtübernahme durch intelligente Maschinen, außer Kontrolle geratene Eisenbahnen und Automobile, Lebensenergie raubende Maschinen, tödliche Androiden, die Automatisierung der Gesellschaft – die technischen Antizipationen von damals sind tatsächlich die Probleme von heute. „In hundert Jahren wird der Automat die Welt beherrschen“, warnte Ferdinand Groß schon 1899 und Oskar Hoffmann mahnte 1908: „Wer der Natur ins Handwerk pfuscht, wird die Folgen stets am eigenen Leibe erfahren.“ Dies schilderte beeindruckend schon 1907 auch Siegfried von Lutz in einer „Welt ohne Elektrizität“, der wie auch Hoffmann und Meyrink die menschgemachte, herstellbare Katastrophe als technische Apokalypse mit weitreichenden ökologischen Folgen antizipiert, sei es durch die künstliche Intelligenz einer selbstlernenden tödlichen Maschine, eine Metallkaninchenplage, die Klimaveränderung durch eine globale Ölpest oder die Gefrierung der Atmosphäre. Doch auch individuelle technische Schicksale werden behandelt, ob durch eine todesbringende Automatenfrau, grauenhafte Menschmaschinen oder einen metallisierten „Terminator“. Die Übersättigung durch die Technik führt die Burinen sogar zum Massenselbstmord und eine technisch hochentwickelte aber moralisch degenerierte Zukunftsgesellschaft erlebt im 3. Jahrtausend ihren Exodus.
1883 Hippolyt Tauschinsky: Die letzten Thaten des Doctor Ox 1886 Julius von Gans-Ludassy: Der Weltmord 1891 Friedrich Meister: Die unheimliche Maschine 1899 Ferdinand Groß: Automatopolis 1903 Anton O. Klaußmann: Das Ende der Luftschiffahrt 1903 Gustav Meyrink: Petroleum – Petroleum 1903 Gustav Meyrink: Das Präparat 1904 Gustav Meyrink: Das Wachsfigurenkabinett 1907 Otto Grautoff : Die Automatenfrau 1907 Karl Hans Strobl: Der Triumph der Mechanik 1907 Siegfried von Lutz: Die Welt ohne Elektrizität 1908 Oskar Hoffmann: Bezwinger der Natur 1909 Robert Heymann: Die über und unter der Erde 1909 Carl Grunert: Mr. Infrangibles Erfindung