Ofen und Herd in Franken und der Oberpfalz. Kontinuität und Wandel der Formen und Nutzungen 1200–1960 von Konrad Bedal | Ein Bildhandbuch | ISBN 9783946457244

Ofen und Herd in Franken und der Oberpfalz. Kontinuität und Wandel der Formen und Nutzungen 1200–1960

Ein Bildhandbuch

von Konrad Bedal
Buchcover Ofen und Herd in Franken und der Oberpfalz. Kontinuität und Wandel der Formen und Nutzungen 1200–1960 | Konrad Bedal | EAN 9783946457244 | ISBN 3-946457-24-X | ISBN 978-3-946457-24-4
Inhaltsverzeichnis 1

Ofen und Herd in Franken und der Oberpfalz. Kontinuität und Wandel der Formen und Nutzungen 1200–1960

Ein Bildhandbuch

von Konrad Bedal
Der vorliegende Band über häusliche Feuerstätten in Franken und der Oberpfalz behandelt die Zeit zwischen 1200 und 1960. Es beruht auf langjährigen Forschungen in Dorf und Stadt und bezieht bisher kaum genutzte Sach-, Schrift- und Bildquellen mit ein. Trotzdem versteht es sich weniger als rein wissenschaftliche Fachpublikation, sondern als eine anschauliche und informative Bilderreise zur Entwicklung, zu den Formen und zur Nutzung ländlich-dörflicher wie städtisch-herrschaftlicher Öfen im nordbayerischen Raum.
Die Beherrschung des Feuers zum Wärmen und Kochen spielt eine zentrale Rolle in der Menschheitsgeschichte und erlaubte die Sesshaftigkeit in Siedlungen und Häusern. Doch erst mit der Entwicklung und Verbreitung der Öfen als geschlossene und von außerhalb des Wohnraums geheizter Feuerstätte, steht auch ein rauchfreier und durchgehend warmer und damit „gemütlicher“ Raum – die Stube – zur Verfügung. Diese für die Alltagskultur folgenreiche Innovation setzt sich in Franken und der Oberpfalz, wie überall in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz, spätestens um 1200 durch und betrifft die Wohnungen aller sozialen Schichten. Über Jahrhunderte bleiben mit Holz befeuerte Öfen die bei weitem wichtigste Heiz- und Kochstelle, demgegenüber Herde eine untergeordnete Rolle spielen. Erst um 1960 endet nahezu schlagartig das „Ofenzeitalter“, es wird abgelöst von der öl- oder gasbefeuerten Zentralheizung.
Im Unterschied zu diesen modernen Heizsystemen sind die historischen Feuerungsanlagen mehr oder weniger aufwändig in ihrem Äußeren gestaltet, sozusagen „kunstvolle Heizungen“. Funktion sowie Nutzung auf der einen Seite, Form und Ästhetik auf der anderen Seite sind die beiden Pole, zwischen denen sich – nicht immer fein säuberlich getrennt – die Betrachtungen und Bilder zu den Feuerstätten und insbesondere Öfen der vergangenen 800 Jahre bewegen. Das Hauptaugenmerk gilt zwar der vorindustriellen Zeit, doch lassen sich die älteren Heiz- und Kochtraditionen in manchen Gebieten noch bis weit ins 20. Jahrhundert beobachten, so dass wir auch konkrete Erfahrungen und lebendige Erinnerungen von Zeitzeugen besitzen und nicht nur auf die zunächst sprachlosen Sachzeugen in Museen angewiesen sind.