TSUMO - weinen ohne Tränen von Dantse Dantse | Eine verbotene schwarz-weiße Liebe zwischen zwei Frauen in Afrika - mit tragischen Folgen | ISBN 9783946551690

TSUMO - weinen ohne Tränen

Eine verbotene schwarz-weiße Liebe zwischen zwei Frauen in Afrika - mit tragischen Folgen

von Dantse Dantse
Buchcover TSUMO - weinen ohne Tränen | Dantse Dantse | EAN 9783946551690 | ISBN 3-946551-69-6 | ISBN 978-3-946551-69-0
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Inhaltsverzeichnis 1

TSUMO - weinen ohne Tränen

Eine verbotene schwarz-weiße Liebe zwischen zwei Frauen in Afrika - mit tragischen Folgen

von Dantse Dantse
Eine wahre Geschichte, erzählt von einer Klientin, die beim Autor Hilfe gesucht hat, um Kontakt zu ihrer ehemaligen Geliebten in Kaliba herzustellen, einem Land, das sie fluchtartig verlassen musste, um ihr Leben zu retten. Dabei hinterließ sie ihre hilflose Geliebte, die von ihrer Familie von ihrer Homosexualität geheilt werde „musste“.
Dieser Roman setzt sich mit Homosexualität und weiblicher Beschneidung in Afrika auseinander, gegen die sich die Mehrheit der Bevölkerung wehrt, und die sie als Teufelszeug und sexuelle Perversität der Weißen betrachtet. Des Weiteren werden die Unterschiede zwischen dem afrikanischen und dem europäischen Feminismus und die Unterschiedlichkeit der Rolle der Frau in beiden Gesellschaften beleuchtet: In Afrika besitzen Frauen Macht und Einfluss, so ist zum Beispiel in Kamerun fast der gesamte Kleinhandel, sowie die Lebensmittelherstellung und der -vertrieb in Hand der Frauen. Auch besitzen Frauen in Kamerun durch ihren Genossenschaftsverbund eine starke finanzielle Macht, sie vergeben mehr Kredite an Männer als die Banken. Dadurch können sie Druck auf gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Entscheidungen ausüben, ohne wie die Europäerinnen einen Geschlechterkampf anzuzetteln. Stattdessen sehen sie im Mann keinen Gegner, sondern einen Partner, mit komplementären Eigenschaften und Fähigkeiten. Interessant ist es auch, in diesem Buch etwas über die Unterschiede zwischen den Vorstellungen von Liebe zu erfahren: In Afrika ist die Liebe etwas Partnerschaftliches und Pragmatisches, während sie in Europa von der Romantik geprägt ist. In Afrika liebt man den Partner nicht nur, weil man Liebesgefühle für ihn hat, sondern stärker dafür, wie nützlich er einem sein kann. Zum Beispiel ist es für eine Frau wichtiger, dass ihr Partner ein guter Vater ist, oder dass er die Familie schützen kann, als wie sehr er sie liebt.
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Melanie, eine 26 jährige Deutsche, lebt und studiert in Darmstadt und wohnt mit ihrem Freund Heiko, Student und Fitnesstrainer, zusammen. Als Heiko ihr vorschlägt, nach ihrem Studium eine Zeit im Ausland zu verbringen, erkennt sie dies als Vorwand von Heiko, der gerade mit einer Frau in seinem Fitnessstudio flirtet, sie aus Darmstadt wegzubekommen, damit er in Ruhe seine Affäre genießen kann. Doch mit der Zeit kommt ihr die Idee nicht mehr so verwerflich vor und sie entscheidet sich, nach dem Studium als Entwicklungshelferin ins Ausland zu gehen. Zufällig liest sie im Internet, dass eine Entwicklungshelferin für Kamerun gesucht wird, sie bewirbt sich und bekommt die Stelle. Nach ein paar Monaten Vorbereitung ist die Zeit gekommen und sie fliegt von Frankfurt über Paris nach Douala in Kamerun. Auf dem Flug von Paris nach Douala lernt sie einen Kameruner, Nana, kennen, der ebenfalls in Deutschland lebt. Sie kommen sich näher und Nana weckt bestimmte Sehnsüchte in Melanie, von denen sie bisher nichts ahnte, da sie bis zu diesem Moment fest an das Ideal der Treue in der Beziehung geglaubt hat, was es für sie unmöglich gemacht hat, auch nur daran zu denken, einen anderen Mann als ihren Freund attraktiv zu finden. In Kamerun angekommen, wird sie am Flughafen von Tsumo, Mitarbeiterin ihres neuen Arbeitgebers, abgeholt. Sie ist ebenfalls Entwicklungshelfern und kommt aus einem anderen afrikanischen Land, das der Autor hier Kaliba nennt. Kurz bevor sie in ein Taxi steigen, bietet Nana den beiden an, sie in dem gemütlichen Auto seines Freundes Roger mitzunehmen. Sie willigen ein, werden in ihr Hotel gefahren und verbringen dann den restlichen Abend zu viert in einem Strandrestaurant in Douala. An diesem schönen und fröhlichen Abend entwickelt sich die erotische Anziehung zwischen Melanie und Nana weiter. Deswegen nimmt sie Nanas Einladung, am nächsten Tag Zeit mit ihm am Strand der kleinen Stadt Limbe zu verbringen, gerne an. An diesem Tag beginnen sie ihre intensive, leidenschaftliche Liebesaffäre, die aber nicht von Dauer sein wird, weil Nana verheiratet und nur für kurze Zeit in Kamerun ist. Er muss bald nach Deutschland zurückkehren. Deswegen verbringt sie daraufhin noch mehr Zeit mit ihrer Kollegin Tsumo, die sich sehr darum sorgt, dass es ihr gut geht und sie sich wohlfühlt. So kommen sich die beiden immer näher und es entsteht etwas zwischen ihnen, womit beide nie – nicht einmal im Traum – gerechnet hätten. Aus freundschaftlichen Gefühlen entsteht unerwartet erotische Anziehung. Beide sind ein bisschen verstört, weil sie heterosexuell sind und in festen Beziehungen leben. Sie wollen nicht wahrhaben, was in ihnen vorgeht und versuchen es zu unterdrücken, indem sie sich immer weniger sehen und seltener Dinge miteinander unternehmen. Doch bei einer Feier der Firma kommen sie sich beim Tanz näher, schauen sich in die Augen und wissen, dass sie miteinander schlafen möchten und dass sie es tun würden. Der Knoten ist geplatzt. Das Problem ist allerdings, dass in Afrika homosexuelle Beziehungen von der Gesellschaft vehement abgelehnt und als Teufelszeug und Perversität angesehen werden. Dementsprechend hart gehen die Menschen dagegen vor. Deswegen müssen Melanie und Tsumo ihre Liebschaft geheim halten und sich gut verstecken, wenn sie sich lieben wollen. Es gelingt ihnen auch eine Zeitlang ganz gut, doch es wird immer schwieriger, weil sie sich nun lieben und immer mehr Zeit mit dem anderen verbringen wollen. Sie können in dieser neuen Frauenliebe ihre geheimsten sexuellen Wünsche ausleben und erleben. Sie sehen sich aber dennoch nicht als Lesben, sondern einfach als zwei Menschen, die sich lieben. Sie beschließen, Urlaub in Tsumos Heimatland Kaliba zu machen, und hoffen, dort ungeniert ihre Liebe voll auskosten zu können. Am Anfang gelingt ihnen das, bis die Familie von Tsumos Mann dahinterkommt. Jetzt fängt ihr Martyrium an: Die Familie ist entsetzt und ist überzeugt, dass Tsumo vom Teufel besessen und Melanie eine Teufelsagentin ist. Sie beschließt, Tsumo zu „retten“, das bedeutet, ihr den Teufel auszutreiben. Gleichzeitig ordnet der Medizinmann an, die Teufelsagentin ebenfalls zu bestrafen – vielleicht sogar mit dem Tode. So berichtet Melanie ihrem Coach Dantse Dantse, dem Autor, was dann geschah:
Dann ist etwas Schlechtes und Tragisches passiert. Tsumo verschwand und zwei Tage lang wusste ich nicht wo sie war. Endlich übergab jemand mir einen Brief von ihr und informierte mich, dass Tsumo wegen des Sexes mit einer Frau der Teufel ausgetrieben würde und ich, die Teufelsagentin bestraft werden musste. Der Informant riet mir, so schnell wie möglich abzureisen, weil etwas im gegen mich im Gang wäre. Ich musste Kaliba am nächsten Tag fluchtartig verlassen und direkt nach Deutschland fliegen, nicht zurück nach Kamerun zu meinem Arbeitgeber, weil ich nicht wusste, was mich dort erwarten würde und nur noch Angst hatte, dass ich auch dort verfolgt werden könnte. Ich hatte einfach nur Angst und habe deswegen keine Hilfe geleistet, obwohl Tsumo meine Hilfe gebraucht hätte. Ich habe nur an mich gedacht und mich nicht einmal getraut ihren Brief zu lesen. Was der Informant mir erzählt hatte, war schon hart genug für mich gewesen. Nun habe ich, fünf Jahre später, den Brief von Tsumo endlich gelesen und darin erfahren, was sie durchgemacht hat: die Teufelsaustreibung bedeutete, dass man ihre Klitoris entfernt hat, damit sie keine Lust mehr mit einer Frau empfinden konnte. In dem Brief schilderte sie noch viel schlimmere Dinge und bat mich auch, so schnell wie möglich das Land zu verlassen, aus Angst, dass mir etwas passieren könnte. Ich schäme mich, dass ich diesen Brief erst jetzt lese. Ich habe seitdem so ein schlechtes Gewissen und weiß nicht, was ich tun soll. Vielleicht können Sie mir helfen? Ich möchte so schnell wie möglich Kontakt zu ihr aufnehmen, um zu wissen wie es ihr geht und wie ich ihr helfen kann. Ich möchte mich bei ihr entschuldigen und ihr vielleicht helfen, dass sie nach Deutschland kommt, wo sie ihre Sexualität frei ausleben kann. Und ich will ihr sagen, dass ich sie immer noch liebe.“ Mit diesem Vorhaben Melanies endet der erste Band. Im zweiten Teil wird erzählt, wie sie die Suche mit Hilfe ihres Coaches aufnimmt. Hat Tsumo die ganze Sache überhaupt überlebt? Wird sie Tsumo finden? Wenn ja, wird Tsumo bereit sein sie zu sehen und ihr zu verzeihen? Beginnen sie wieder eine Beziehung? Der zweite Band erscheint 2017.
Anmerkung Um viele Interessen zu schützen, sowohl in Deutschland, aber mehr noch in Kaliba, wurden die Namen und Berufe aller Personen geändert. Das Heimatland Tsumos liegt in Afrika, der Autor hat ihm den fiktiven Namen Kaliba gegeben, um Personen zu schützen, Sensibilitäten zu wahren und kein schlechtes Licht auf ein bestimmtes Land zu werfen. Der Autor hat einen Teil der Geschichte nach Kamerun verlegt, weil er das Land gut kennt und dadurch die Gegebenheiten realistischer beschreiben kann. In Wahrheit hat aber alles in Tsumos Heimat Kaliba stattgefunden.