Der Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar - 2. September 2004
von Annette SeemannKlappentext
Eine Schatzkammer des deutschen Schrifttums der Zeit zwischen1750 und 1850, die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar,
war noch bis in das Jahr 2000 und darüber hinaus deutschlandweit
nicht sonderlich bekannt.
Kenner jedoch schätzten Gebäude wie Inhalt: Ausgehend von
einem Renaissance-Schlösschen des 16. Jahrhunderts wurden aus
Platzbedarf bis in das 19. Jahrhundert Gebäude »angearbeitet«, so
der Goethe-Gentz-Anbau, so der ehemalige Turm der Stadtmauer
und so letztlich der Coudray-Anbau.
Der Inhalt von insgesamt 900.000 Büchern litt unter den Aufbewahrungsbedingungen:
Im historischen Gebäude herrschte bereits
seit dem 19. Jahrhundert Platzmangel, weshalb die ständig wachsenden
Bestände (schließlich 80 % von 900.000 Exemplaren) zum
Brandzeitraum im Jahr 2004 in fünf nicht klimatisierten Außenmagazinen
untergebracht waren. Von 120.000 im Brand betroffenen
Büchern waren 60.000 verloren, aber die andere Hälfte konnte in
Teilen oder ganz gerettet werden.