Die Entführung Asiens

Ruud van Weerdenburg war ausgiebig in Afghanistan, noch bevor die Russen dort einmaschierten, und auch in Persien, Pakistan und Indien. Lange bevor sich Asien so plötzlich veränderte und die Oberflächigkeit Amerikas sich breit zu machen begann.“, schreibt der Autor. Dieses Buch ist nicht nur ein mitreissender Reisebericht, sondern wirkt mit der besonderen Aufmerksamkeit fürs Detail auch anspornend fürs eigene Leben. Amsterdam, Wien und Graz sind die Kulissen für Parallelentdeckungen zwischen Morgen- und Abendland. Von den Grotten des Himalayas bis zur Unterwelt in Amsterdam. Wie erklärt ein Niederländer einem taubstummen tibetischen Teppichmacher, dass er von unter dem Meeresspiegel stammt – aber trotzdem kein Neptun ist? Wie wird man „King of the streets“ in Graz? Und was kann ein kurzes Jahr in Wien Favoriten für Auswirkungen haben? Was kann eine Rose für eine blinde Frau bedeuten, die am Boden der Beziehungskiste emotional am Ende ist - in einer nagelneuer Wohnung in einer gut situierten Gegend. Überall gibt es „the road“ und Dichtzeilen – aus Österreich, Ceylon, Tibet, Holland –; man möchte sich fast überlegen was zäher ist: eine Metapher in einem Song oder ein Bergpfad zwischen Raubtieren. Ein Buch für eine große Palette an LeserInnen: von der Wissenschaftlerin bis zum Landstreicher. Humor, Ernst und Tiefe. Tradition und „Neu“-Geist.