Germanische Siedlungsspuren des 3. bis 5. Jahrhunderts n. Chr. zwischen Rhein, Neckar und Enz von Sven Jäger | ISBN 9783954904440

Germanische Siedlungsspuren des 3. bis 5. Jahrhunderts n. Chr. zwischen Rhein, Neckar und Enz

von Sven Jäger
Buchcover Germanische Siedlungsspuren des 3. bis 5. Jahrhunderts n. Chr. zwischen Rhein, Neckar und Enz | Sven Jäger | EAN 9783954904440 | ISBN 3-95490-444-6 | ISBN 978-3-95490-444-0

„Die Grundlage dieses zweibändigen, imposanten Werkes, einer an der Universität Heidelberg entstandenen Dissertation, bildet das umfangreiche archäologische Material, Funde und Befunde, aus 32 Fundplätzen in der Region zwischen Rhein, Neckar und Enz aus der Epoche zwischen Römischem Imperium und neuen germanischen Königreichen. [...] Dank des reichen Fundmaterials in Güglingen kann [Jäger] erstmals eine Besiedlungskontinuität von Gruppen mit aprovinzialrömisch geprägter Sachkultur bis in die Nachlimeszeit hinein nachweisen. Überzeugend entwickelt er ein Modell zur Zusammensetzung der »nachlimeszeitlichen Bevölkerung« in seinem Arbeitsgebiet. [...] Insgesamt gelingt dem Autor in seinen »Germanischen Siedlungsspuren« eine erstmalige und grundlegende Aufzeichnung der spätantiken und »frühestmittelalterllichen« Besiedlungsgeschichte der Landschaft zwischen Rhein, Neckar und Enz: eine gewichtige Studie, die neue Erkenntnisse zu den Ereignissen jener Zeit weit über die regionalen Grenzen hinaus bietet.“

Von Wilfried Setzler
In: Schwäbische Heimat Heft 2021/2, S. 124f.

Germanische Siedlungsspuren des 3. bis 5. Jahrhunderts n. Chr. zwischen Rhein, Neckar und Enz

von Sven Jäger

Die Zeit des 3. bis 5. Jahrhunderts n. Chr. brachte für das Gebiet des heutigen Baden-Württemberg einen großen Umbruch: Der Limes der römischen Provinz Germania Superior wurde in der Folge politischer Wirren und kriegerischer Konflikte aufgegeben. Auch weit im Hinterland verließen viele Einwohner das Land. In der Folgezeit etabliert sich eine einfachere germanische Besiedlung dort, wo zuvor römische Siedlungen und Landgüter bestanden.
Gegenstand der vorliegenden Studie ist es, zu beschreiben, wie nach den neuesten Ausgrabungsergebnissen der Wandel von provinzialrömischer Lebensweise hin zu einer einfacheren germanischen Siedlungslandschaft ablief. Die Untersuchung gibt Aufschluss über die Entwicklung einzelner Plätze während der Zeit des 3. bis 5. Jahrhunderts und den Wandel von der römischen zur germanischen Siedlungslandschaft. Warum hatten einige Orte eine germanische Folgebesiedlung und andere nicht? Waren romanisierte, bereits in den römischen Provinzen lebende Germanen eine Keimzelle der Besiedlung des 3. bis 5. Jahrhunderts?
Die Studie behandelt 32 Fundplätze mit zum Teil über 400-jähriger Forschungsgeschichte aus einem Gebiet im Nordwesten Baden-Württembergs. Von besonderem Interesse sind dabei die größeren und modern ergrabenen provinzialrömischen Ansiedlungen von Güglingen, Wiesloch, Gemmrigheim und Lauffen am Neckar. Die erfassten Fundplätze liegen in topographisch ganz unterschiedlich geprägten Landschaften: im Zentrum der hügelige Kraichgau, im Norden die südlichen Ausläufer des Odenwaldes, im Osten das durch den Neckar geformte Unterland, im Süden das eingeschnittene Enztal und im Osten die Rheinebene.