Mannheimer Geschichtsblätter 32/2016 | ISBN 9783955050160

Mannheimer Geschichtsblätter 32/2016

herausgegeben von Hermann Wiegand, Alfried Wieczorek, Ulrich Nieß und Günter Eitenmüller
Mitwirkende
Herausgegeben vonHermann Wiegand
Herausgegeben vonAlfried Wieczorek
Herausgegeben vonUlrich Nieß
Herausgegeben vonGünter Eitenmüller
Buchcover Mannheimer Geschichtsblätter 32/2016  | EAN 9783955050160 | ISBN 3-95505-016-5 | ISBN 978-3-95505-016-0
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Mannheimer Geschichtsblätter 32/2016

herausgegeben von Hermann Wiegand, Alfried Wieczorek, Ulrich Nieß und Günter Eitenmüller
Mitwirkende
Herausgegeben vonHermann Wiegand
Herausgegeben vonAlfried Wieczorek
Herausgegeben vonUlrich Nieß
Herausgegeben vonGünter Eitenmüller
Der zweite Halbjahresband 2016 belegt ein weiteres Mal, dass dem historisch forschenden Blick jede materielle Hinterlassenschaft menschlichen Tuns eine Quelle möglicher Erkenntnis ist, vom steinernen Prunkbau bis zum einfachen Blatt beschriebenen Papiers. Der glücklicherweise erhaltene Brief einer Putzmacherin aus Mannheim, adressiert an Goethe in Weimar, berichtet vom mühsamen Leben einer alleinstehenden Frau „aus dem Volke" im Mannheim der Kurfürstenzeit, auch von den engen Schranken, in die Geschlechtszugehörigkeit und Standesgrenze sie verweisen. Er wirft ein Licht auf ihre Wünsche und Hoffnungen und nicht zuletzt auf ihren Mut.
Mut, erwachsen aus Status und Verpflichtung seines Amtes, zeigte auch der hier vorgestellte Johann Georg Hörner, Bürgermeister von Seckenheim, im zähen Kampf um das Wohlergehen seiner Gemeinde und die Freiheit seines Landes.
Ein hoher sozialer Status überwindet die Grenzen von Geschlechterrollen, wie am Beispiel von Kaiserin Cixi zu sehen ist. Künstlerische Betätigung, für Frauen lange Jahrhunderte verpönt, wurde von ihr geradezu erwartet; die Reiss-Engelhorn-Museen bewahren einige ihrer Werke, hier werden sie vorgestellt.
Drückt sich das finanziell abgesicherte Statusbewusstsein eines stolzen Bürgertums im Stadtbild aus wie in Mannheim am Ende des 19. Jahrhunderts, entstehen Schöpfungen wie die des Architekten Bruno Schmitz. Seiner aufs Repräsentative gerichteten, kaum begrenzten Imagination gelangen Gebäude wie der Rosengarten, dessen ursprüngliche Gestalt hier unter anderem in Bildern festgehalten ist.
Steine ganz anderer Art berichten vom Leben in der Region, als sie noch Teil des römischen Weltreichs war: Ein neues Forschungsprojekt widmet sich den römischen Grabsteinen in den Reiss-Engelhorn-Museen, ein Beitrag eröffnet erste Einblicke.