Praehistoria Thuringica 16 | Forschungsgruppe Bilzingsleben – Freundeskreis Mensch und Umwelt im Eiszeitalter | ISBN 9783957411686

Praehistoria Thuringica 16

Forschungsgruppe Bilzingsleben – Freundeskreis Mensch und Umwelt im Eiszeitalter

von Dietrich Mania
Buchcover Praehistoria Thuringica 16  | EAN 9783957411686 | ISBN 3-95741-168-8 | ISBN 978-3-95741-168-6
Leseprobe
Prähistoriker, Archäologen, Geologen, Paläoonthologen

Praehistoria Thuringica 16

Forschungsgruppe Bilzingsleben – Freundeskreis Mensch und Umwelt im Eiszeitalter

von Dietrich Mania

Im August 1856 erblickte der „Neandertaler“ zum zweiten Male das Licht der Welt, nachdem er irgendwann in der Zeit vor sechzig- bis achtzigtausend Jahren in der kleinen Feldhofer Grotte, im Kalkfels hoch über der Düssel, bestattet worden war.
Steinbrucharbeiter räumten die Grotte aus, erkannten im Höhlenlehm die Knochen und übergaben sie dem Steinbruchbesitzer. Dieser gebot, auch im ausgeräumten Schutt weitere Knochen zu bergen. Das geschah, doch nur flüchtig, denn Nachgrabungen in unserer Zeit brachten im Steinbruchabraum noch weitere Knochenreste, auch Steinartefakte zum Vorschein. Als „Höhlenbärenknochen“ übergab der Steinbruchbesitzer die Reste dem paläontologisch interessierten Studienrat Carl Fuhlrott im nahen Elberfeld. Dieser erkannte aber sofort ihre menschliche Natur, auch, dass es sich um einen fossilen Vorfahren des Menschen handeln musste. Der Fund erweckte Aufsehen, man erinnerte sich an einige frühere, ähnliche Funde, so von Gibraltar und Spy, und es kamen später noch weitere Funde hinzu.


Inhaltsverzeichnis

Hommage an Ursula Mania (Dietrich Mania)

War der Neandertaler auch im Geiseltal? (Dietrich Mania und Ursula Mania)

1. Wer ist der Neandertaler?

2. Die ideologische Verunglimpfung des Neandertalers als „Mensch“

3. Zu den Entdeckungen im Geiseltal

4. Die eiszeitliche Klimaentwicklung
• Die Saalevereisung
• Europa in einer Warmzeit
• Europa in einer Kaltzeit

5. Die eiszeitliche Tierwelt als Umweltfaktor

6. Das Seebecken bei Neumark-Nord (Becken 1)

7. Zur Umwelt des Menschen vor 200 000 Jahren im Geiseltal: Die Pflanzenwelt
• Wälder und Strauchfluren
• Offene Landschaften: Wiesensteppen
• Weitere Pflanzengesellschaften in und am See
• Pflanzengesellschaften auf stickstoff- und salzhaltigen Böden

8. Die Klimabedingungen, unter denen der mittelpaläolithische Mensch am See lebte
• Das Warmzeitklima
• Trockenzeiten
• Das Paläowetter mit seinem Einfluß auf den See und seine Folgen

9. Das reiche Leben am See

10. Der Mensch am See
• Die ersten Funde und die weitere Untersuchung des Sees im Wettlauf mit dem Bagger
• Die Untere Uferzone
• Gedanken über die ehemalige Häufigkeit der jagdbaren Tiere
• Hinweise auf besondere Aktivitäten der Jäger am See
• Die Rastplätze der Jäger am See
• Die Jagd und die Beute

11. Zu den Artefakten der Jäger und Sammler von Neumark-Nord (Becken 1)
• Entstehungsbedingungen und geologische Überprägung der Fundkomplexe
• Artefaktfunde aus der Unteren Uferzone

12. Der besondere Charakter des Artefaktinventars aus dem Becken 1 von Neumark-Nord
• Die Schneidgeräte
• Die gezähnten Geräte
• Die gebuchteten Geräte
• Sonstige Geräte von NN 1

13. Die Silexklinge eines geschäfteten Gerätes

14. Das Becken 2 von Neumark-Nord
• Die geologisch-stratigraphische Abfolge
• Die zweite intrasaalezeitliche Warmzeit NN 2/2
• Der mittelpaläolithische Fundhorizont aus dem ersten frühweichselzeitlichen Interstadial

War der Neandertaler auch im Geiseltal?

Tafeln 1-8
Literatur