Spekulantenwahn von Christina von Braun | Zwischen ökonomischer Rationalität und medialer Imagination | ISBN 9783958080164

Spekulantenwahn

Zwischen ökonomischer Rationalität und medialer Imagination

von Christina von Braun und weiteren, herausgegeben von Christina von Braun und Dorothea Dornhof
Mitwirkende
Autor / AutorinChristina von Braun
Autor / AutorinOksana Bulgakowa
Autor / AutorinDorothea Dornhof
Autor / AutorinFlorian Hoof
Autor / AutorinBritta Lange
Autor / AutorinRamón Reichert
Autor / AutorinFranziska Schößler
Herausgegeben vonChristina von Braun
Herausgegeben vonDorothea Dornhof
Buchcover Spekulantenwahn | Christina von Braun | EAN 9783958080164 | ISBN 3-95808-016-2 | ISBN 978-3-95808-016-4
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Spekulantenwahn

Zwischen ökonomischer Rationalität und medialer Imagination

von Christina von Braun und weiteren, herausgegeben von Christina von Braun und Dorothea Dornhof
Mitwirkende
Autor / AutorinChristina von Braun
Autor / AutorinOksana Bulgakowa
Autor / AutorinDorothea Dornhof
Autor / AutorinFlorian Hoof
Autor / AutorinBritta Lange
Autor / AutorinRamón Reichert
Autor / AutorinFranziska Schößler
Herausgegeben vonChristina von Braun
Herausgegeben vonDorothea Dornhof

Wenn die Finanzspekulation im Herzen des „institutionellen Imaginären“ der westlichen Gesellschaften (Cornelius Castoriadis) angesiedelt ist, so ist auch der Film als Teil dieses institutionellen Imaginären zu betrachten. Wie die großen Dramen Hollywoods werden die Weltfinanzmärkte als „Wissensartefakte“ heute ausschließlich auf großen Leinwänden und Bildschirmen sichtbar. Ökonomie und Kino sind komplexe, heterogene und eng miteinander verflochtene Gebilde, beide handeln mit fiktiven Werten, so dass die Frage nicht lauten kann, wie ökonomisches Finanzwissen visualisiert wird, sondern wie ökonomische Fiktionen beide Institutionen durchdringen.

In den Beiträgen von Spekulantenwahn wird die Börse als eine Bühne betrachtet, auf der die Umbrüche der Finanzwelt auch als filmische Inszenierungen gelesen werden: Finanzkrisen, Paniken, Manien, Depressionen, das sind nur einige der Begriffe, die – direkt aus der Psychiatrie übernommen – die Entwicklungen der Märkte beschreiben sollen. Da werden neue Existenzen geschaffen, andere stürzen ins Bodenlose ab; es verschwimmen die Grenzen zwischen Wirtschaft und Kultur, zwischen ökonomischer Rationalität und medialer Imagination.

Wo erlebt man heute noch die griechische Tragödie? Im Kino und an der Börse. Warum hat das Kino die große emotionale Oper des 19. Jahrhunderts abgelöst? Weil der Film das besser geeignete Medium bietet, um das ‚Drama der Börse‘ zu zeigen, wie historische und aktuelle Finanzkrisen verarbeitet und welche Antworten auf dieses „Wahnsystem“ in Szene gesetzt werden. Im Kino und an der Börse finden die phantasmatische Dimension des Ökonomischen und die libidinösen Energien der narrativen Bildräume zueinander.