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»Darüber hinaus bietet die Studie von Fingerhut-Säck viel Neues über die Jugend des Grafen und der Gräfin, aber auch über den bisher von der Forschung kaum beachteten Erbprinzen Heinrich Ernst.«
Thomas Grunewald, Sachsen und Anhalt, 33/2021
Das Gottesreich auf Erden erweitern
Einführung und Festigung des Pietismus durch das Grafenpaar Sophie Charlotte und Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode in seiner Grafschaft (1710–1771)
von Mareike Fingerhut-Säck, herausgegeben von Eva Lavouvie, Stephan Freund, Manfred Hettling, Gisela Mettele und Silke SatjukowDie Autorin analysiert mit Blick auf das Grafenpaar Sophie Charlotte (1695–1762) und Christian Ernst (1691–1771) zu Stolberg-Wernigerode erstmals dessen Einfluss auf die Einführung des Pietismus in der Grafschaft im 18. Jahrhundert. Dabei konnte die Annahme der älteren Pietismusforschung, dass eine adlige Lebensweise nicht mit pietistischen Idealen von frommer Lebensführung vereinbar schien, auf Grundlage eines umfassenden Quellenstudiums zum Grafenpaar Stolberg-Wernigerode widerlegt werden.
Über eine regionalspezifische Betrachtung der Grafschaft konnte sich die Untersuchung dem Prozess der Einführung und Festigung des Pietismus über das Wernigeröder Grafenhaus in das Bürgertum und schließlich die bäuerliche Bevölkerung aus kulturhistorischer Perspektive annähern. Dabei gelang es, bisher nur vereinzelt vorliegende Forschungen zu Pietismus und Adel, aber auch zu Gender und Pietismus zu ergänzen und die Zusammenarbeit eines adligen Paares im Kontext der Etablierung einer neuen Glaubensrichtung am konkreten Beispiel zum ersten Mal aus der akteurzentrierten, historisch anthropologischen sowie der Genderperspektive vorzunehmen.
Über eine regionalspezifische Betrachtung der Grafschaft konnte sich die Untersuchung dem Prozess der Einführung und Festigung des Pietismus über das Wernigeröder Grafenhaus in das Bürgertum und schließlich die bäuerliche Bevölkerung aus kulturhistorischer Perspektive annähern. Dabei gelang es, bisher nur vereinzelt vorliegende Forschungen zu Pietismus und Adel, aber auch zu Gender und Pietismus zu ergänzen und die Zusammenarbeit eines adligen Paares im Kontext der Etablierung einer neuen Glaubensrichtung am konkreten Beispiel zum ersten Mal aus der akteurzentrierten, historisch anthropologischen sowie der Genderperspektive vorzunehmen.