Neugier.de von Henryk Broder | Neugierde, 1.10, Made in India, Indien, Deutschland, Die Achse des Guten | ISBN 9783981386806

Neugier.de

Neugierde, 1.10, Made in India, Indien, Deutschland, Die Achse des Guten

von Henryk Broder, Dirk Maxeiner und Fabian Nicolay
Mitwirkende
Autor / AutorinHenryk Broder
Autor / AutorinDirk Maxeiner
Autor / AutorinFabian Nicolay
Buchcover Neugier.de | Henryk Broder | EAN 9783981386806 | ISBN 3-9813868-0-9 | ISBN 978-3-9813868-0-6
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Innenansicht
Süddeutsche Zeitung / 20.10.2010Von Johannes BoieNeugier. deBroders Magazin: Alles anders, alles gleichHenryk M. Broders neue Zeitschrift präsentiert altbekannte Ansichten. Opulent ist die Optik - und der Preis. Man kennt sie alle als im Wortsinne Autoren, Journalisten, denen keine Wunde zu frisch ist, um den Finger reinzulegen; als Publizisten, die Öl ins Feuer gießen - und sich an den Flammen erfreuen. Rund um den Mittelpunkt der Gruppe, Henryk M. Broder, hat sich mit der Zeit ein Autorenkollektiv festgeschrieben. Die allermeisten schreiben regelmäßig auf der Webseite Die Achse des Guten, aber auch im Wirtschaftsmagazin Brand Eins (Wolf Lotter), in der Welt (Dirk Maxeiner und Michael Miersch), im Spiegel (Henryk Broder), im Novo Magazin. Und noch etwas haben sie gemeinsam. Seit Jahren sagen diese Querschreiber, dass sie es satthaben: Sie haben die Schnauze voll von dem, was sie als eine Art Ersatzreligion in Deutschland ausgemacht haben wollen, von der „Klimahysterie“, vom „Bedenkenträgertum“, „Gutmenschentum“ und allzu viel Verständnis für allzu einfache Probleme. Sie alle sind Anhänger von Kapitalismus, von Atomkraft, von Gentechnik und vermutlich auch von Stuttgart 21. Weil das tatsächlich eine Minderheitenposition ist, fällt es der Gruppe leicht, sich irgendwie revolutionär zu geben. Man durfte also gespannt sein, was geschehen würde, wenn diese Journalisten sich für ein Magazinprojekt zusammentun und einmal nicht nur destruktiv, sondern konstruktiv wirken. Ihr Heft Neugier. de heißt nur wie eine Webseite, ist aber zunächst mal ein klassisches Printprodukt, das jetzt auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde. Es schreit den Leser gewissermaßen an: alles anders! Das Magazin ist auf besserem Zeitungspapier gedruckt und hat auch das Format einer Tageszeitung. Es wird aber nur ein, zwei Mal im Jahr im aufwendigen Pappschuber geliefert und präsentiert im Innenteil Bilder über gesamte Zeitungsseiten, was großzügig wirkt und außergewöhnlich ist. Indien, Großformat, 22 EuroDie Autoren sind nach Indien gefahren. So weit weg wie möglich von Claudia Roth, in eine vielfach beschleunigte Welt - irgendwo zwischen Kinderarbeit und Hightech. Die Begeisterung für den sich bahnbrechenden Kapitalismus steht in Neugier. de nicht nur zwischen den Zeilen. Tenor: In Indien gründen Jugendliche Internetfirmen, statt in der Jugendortsgruppe der Grünen über die Gender-Theorie zu debattieren. „Karriere aus dem Nichts“, „Bildung statt Betroffenheit“, „Wer spart, verliert“ - die Überschriften sprechen für sich. Ein bisschen liest sich also Neugier. de wie Kindernachrichten, denn Armut und Gewalt kommen in dem Heft nur dann vor, wenn sie erfolgreich bekämpft werden. Wie zum Beispiel an einer Universität für Design, die ihre Studenten aufs Land schickt, um Design als „soziale Verantwortung“ zu begreifen. Es sind Ansätze, die man von wirtschaftsliberalen bis wirtschaftslibertären Publizisten schon kennt, aber man liest und schaut dennoch ganz gerne rein: Weil die großformatigen Bilder sehr schön sind, die Texte mal nervend (Vera Lengsfeld über „die Dogmatiker der Klimareligion“), mal wunderbar geschrieben („Broders Ausflüge“), aber auch anregend sind. Und weil der Preis von 22 Euro pro Ausgabe ein angenehmes und klares Statement ist in einer Welt, in der guter Journalismus immer schwieriger zu finanzieren ist und nichts kosten soll.

Neugier.de

Neugierde, 1.10, Made in India, Indien, Deutschland, Die Achse des Guten

von Henryk Broder, Dirk Maxeiner und Fabian Nicolay
Mitwirkende
Autor / AutorinHenryk Broder
Autor / AutorinDirk Maxeiner
Autor / AutorinFabian Nicolay
Neugier. de heißt eine neue Zeitung, hinter der kein großer Verlag steht, sondern ein Team von Autoren. „Wir haben diese Zeitung gegründet, weil uns die Gleichförmigkeit des Denkens in Deutschland auf die Nerven geht. Insbesondere die Vorstellung, dass die Zukunft besser sein könnte als die Gegenwart, kommt fast nicht mehr vor“ sagen die Autoren (darunter bekannte Namen wie Henryk Broder, Dirk Maxeiner und Vera Lengsfeld). Und dies sei der Grund, warum die Redaktion für die erste Ausgabe nach Indien gegangen sei. Die Redaktion stieg in einen Billigflieger, zog in eine Wohnung in der Stadt Pune und produzierte dort zusammen mit indischen Mitarbeitern die komplette erste Ausgabe. „Die Menschen dort werden von der Zuversicht angetrieben, ihr Leben zu verbessern. Sie sind optimistisch und dem Fortschritt zugewandt. Wir waren neugierig auf diese Weltsicht. Und wir haben den Perspektivwechsel für den Blick auf Deutschland genutzt.“ Das Ergebnis ist nicht nur unterhaltsam sondern auch spannend, weil mit so manchem deutsch-indischen Mythos aufgeräumt wird. Die nächste Ausgabe von Neugier. de wird in Reykjavik auf Island entstehen. www. neugier. de