Die Himmelblauen Berge
von Reso Tscheischwili, aus dem Georgischen übersetzt von Julia Dengg und Ekaterine TetiSchriftsteller Sosso liefert die dritte Fassung seines Manuskripts ab. Doch im absurden Apparat des Verlages haben alle anderes tun, als sich um Bücher zu kümmern. Die Mitarbeiter verbringen ihre Zeit mit Spielen und sinnloser Geschäftigkeit, Sossos Manuskript geht in den unübersehbaren Abteilungen des Betriebs verloren und wird schließlich aus verschiedenen Fassungen wieder zusammengekittet, während sich an den Wänden des hermetisch geschlossenen Gebäudes besorgniserregende Risse abzeichnen und unterirdische Beben zu spüren sind …
Das 1980, etliche Jahre vor Glasnost und Perestroika erschienene Werk des Georgiers Reso Tscheischwili ist eine übermütige Karikatur auf das sowjetische System in seiner Endphase und nimmt dessen Zusammenbruch hellsichtig vorweg. Das Buch erzählt aber auch von den Menschen in diesem System und von einer utopischen Hoffnung. Es ist nicht zuletzt ein Text voller Komik und Witz über die Möglichkeiten und das Scheitern von Sprache und Literatur.
Tscheischwilis Werk ist in seiner Heimat ein Klassiker. Durch die Kunst der Übersetzerinnen Julia Dengg und Ekaterine Teti ist es nun erstmals auf Deutsch zugänglich.
Diese Ausgabe schaffte es auf die „Hotlist 2018“ mit den zehn besten Büchern des Jahres aus unabhängigen Verlagen und wurde mit dem Hotlist-Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet; Julia Dengg und Ekaterine Teti erhielten für ihre deutsche Fassung den renommierten georgischen Literaturpreis SABA in der Kategorie „Beste Ausländische Übersetzung Georgischer Literatur“.