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Faszination Kosmetik IV
Passive Kosmetik oder aktives Konzept - Entscheiden Sie sich. Auf der Suche nach Spitzenleistungen
von Paul Reinhold Linn, Nicole Dröge und Annemarie Wolfsteiner, Vorwort von Paul Reinhold LinnAuszug
Vorwort Paul Reinhold LinnLiebe Leserinnen und Leser,
drei Bände der Buchreihe »Faszination Kosmetik« sind offensichtlich noch nicht genug. So kommen immer wieder neue Themen ins Feld, aus der Seminararbeit, dem Coaching und einiger Korrespondenzen mit Leserinnen und Leser der Bände 1 bis 3 bzw. mit Kosmetikerinnen und Kosmetiker.
In den letzten Jahrzehnten entwickelte sich insbesondere die deutsche Kosmetik von einem, im Vergleich zu dem heutigen Standard, eher »kleinen Entlein« zu einem heute strahlend anmutenden »großen Schwan«. Während noch vor der Jahrtausendwende die klassische Kosmetik alles dominierte, überschlagen sich derzeit die »Experten« mit den Entwicklungen von Behandlungsstrategien für das Wohl der Haut.
Ganz vereinfacht gesagt: Die klassische Kosmetik ist durch eine gesunde Hautschutzbarriere mit der Aufnahme von Wirkstoffen diverser kosmetischer Produkte sehr stark auf natürliche Weise begrenzt. Dies ist ein physiologischer Effekt, der von Natur aus gewollt ist und unsere Existenz sinnvoll schützt und unser Überleben bis dato kollektiv gesichert hat.
Wenn nun aber die Haut von außen mit Wirkstoffen von einer Kosmetikerin »gefüttert« werden muss, dann stellt sich sozusagen der natürliche Hautschutz diesen Wirkstoffen entgegen und verhindert größenteils das Eindringen derselben. Selbst die kostbarsten Wirkstoffe können nur bedingt in die Haut einziehen und landen meist mit der täglichen Hygiene statt in der Haut größtenteils ins Abwasser. Mit anderen Worten: Die besten Wirksubstanzen bzw. die besten Produkte helfen wenig, wenn es uns nicht gelingt, die Wirkstoffe in die Haut oder besser formuliert in das Zellgewebe und an und bzw. in die Hautzellen zu bringen.
Und genauso verhält es sich auch mit der Entwicklung von Wirkkonzepten. Die besten Konzepte bringen nichts, wenn sie nicht stetig in Weiterbildungsmaßnahmen vermittelt und durch persönliches Coaching begleitet werden. Nur durch eine permanente Weiterbildung können die Behandlungsqualitäten und die -Ergebnisse in der Haut verbessert werden.
Wenn Sie so wollen, so können wir heute von der Kosmetik 2.0 sprechen. Die klassische Kosmetik bildet das Fundament, auf deren Erkenntnisse sich nun die neue deutsche und internationale Kosmetik 2.0 hin entwickelt hat. Aus meiner Sicht ist eine solche Weiterentwicklung in der Kosmetik unumkehrbar! So weit, so klar. Es scheint aber in der Natur des Menschen zu liegen, dass neue Entwicklungen und neue Wege oder mindestens ein Umdenken aus alten Traditionen heraus hin zu neuem Verhalten, wie zum Schutz vor imaginären Gefahren durch Veränderungen, Widerstände hervorbringen, die bei genauerer Betrachtung oft genug unbegründet bleiben.
Nur, um ein Beispiel aufzuzeigen, verhält es sich für einige Kritikerinnen und Kritiker mit der apparativen Kosmetik. Noch vor 30 Jahren gab es in Deutschland keine Apparate, mit deren Hilfe man hätte Wirkstoffe in die Haut einbringen können. Als aber dann die ersten Geräte zur Mikrodermabrasion in Deutschland zum Einsatz kamen, schieden sich die ersten Geister. Die Traditionalisten reklamierten, dass man bisher auch ohne solche Technik ausgekommen sei. Andere, die progressiv eingestellten, erkannten eine bis dahin ungeahnte Möglichkeit, eben nach einer mechanischen Abschilferung wesentlich intensiver die vorhandenen Wirkstoffe in die Haut der Kundin oder des Kunden einzuschleusen. Die Fortschrittgläubigen feierten mit Ihren Kundinnen und Kunden eine wesentlich strahlendere Haut (veraltete gräulich schimmernde Hornschüppchen wurden abgetragen) und beobachteten viel intensivere Wirkungen ihrer eingesetzten Wirkstoffe, während die Traditionalisten die mechanische »Gewalt« und eine entstehende »Wundfläche« reklamierten. Das Abtragen der Hornschüppchen verursacht tatsächlich kleinste Mikroverletzungen, wodurch zum einen Wirkstoffe viel leichter in die Haut einziehen können. Zum anderen triggern diese winzigen Mikroverletzungen die Produktion von neuen Hautzellen. Wenn ich richtig informiert bin, so ist diese Diskussion immer noch nicht beendet. Was Sie aber beobachten können, ist, dass nahezu kein professionell arbeitendes Kosmetikinstitut auf den Einsatz von der Mikrodermabrasion verzichten will.
Was es braucht, um neue Konzepte zu etablieren, ist immer auch die Bereitschaft jedes Einzelnen, (mehr) Verantwortung zu übernehmen! Und noch eines ist für uns in der Aus- und Weiterbildung von größter Wichtigkeit: Wir brauchen intern wie extern, die besten Trainerinnen und Trainer, die mit bester Expertise, großer Geduld und viel Ausdauer für die Sache, für sich als Person und die eigene Überzeugung authentisch einstehen können. Nicht zuletzt soll ein solcher Wissenstransfer auch noch Spaß und Freude bereiten.
Kann oder wird dieses Buch auch Ihr unternehmerisches Leben verändern? Wenn ich das im Voraus vorhersagen könnte, würde ich wahrscheinlich im Zirkus auftreten können. Was ich voraussagen kann, ist dies: Sie werden wie aus einer üppigen Speisekarte sich das Menü herauswählen, was Ihnen am meisten Lustgewinn versprechen bzw. Sie ansprechen wird.
Unternehmerinnen und Unternehmer müssen nicht alles selbst erfinden, sondern nur unterscheiden lernen, wem man zuhören möchte und wem nicht. Ich bin mir sehr sicher, dass auch dieses Buch der Branche einen großen Gewinn bescheren wird.
In diesem Band kommen auch Kosmetikerinnen zu Wort, die ihren eigenen Weg in eine sehr erfolgreiche Karriere haben gehen können und von ihren Werdegängen und Erfolgsrezepten sehr offen berichten. Dies darf und soll Sie inspirieren: Aus der Praxis – für die Praxis!
Im Wandel steckt soviel positive Kraft - Lassen wir sie angstfrei zu und nutzen wir diese!
Mir ist es bis heute immer ein wichtiges Anliegen gewesen, dass neben der Vermittlung von Wissen – also dem Knowhow – Spaß und Freude beim »Studium« nicht zu kurz kommen dürfen. Aus meiner Sicht können wir Menschen am leichtesten dazu lernen, beziehungsweise kognitive Höchstleistungen vollbringen, wenn es uns gut geht. Wahrscheinlich haut Sie diese Feststellung nicht vom Hocker, weil eine solche Erkenntnis jeder Einzelne irgendwann in seinem Leben für sich selbst hat nachvollziehen können. … Die Konsequenz hieraus in meiner Arbeit ist die, dass ich Sie mit Freude gewinnen möchte, damit Ihnen Ihre Weiterentwicklung sehr viel Spaß bereiten kann.
In diesem Sinnen wünsche ich Ihnen viel Freude und konstruktive Erkenntnisse bei der Lektüre dieses neuen Buches.
Herzlichst Ihr Paul Reinhold Linn
Linn Verlag Ltd. & Co. KG