Seide, Zobel und Gelehrte von Peter Feldbauer | Zentralasien 900–1200: Handelsdrehscheibe und Kulturknoten | ISBN 9783991360490

Seide, Zobel und Gelehrte

Zentralasien 900–1200: Handelsdrehscheibe und Kulturknoten

von Peter Feldbauer und Gottfried Liedl
Mitwirkende
Autor / AutorinPeter Feldbauer
Autor / AutorinGottfried Liedl
Buchcover Seide, Zobel und Gelehrte | Peter Feldbauer | EAN 9783991360490 | ISBN 3-99136-049-7 | ISBN 978-3-99136-049-0

Seide, Zobel und Gelehrte

Zentralasien 900–1200: Handelsdrehscheibe und Kulturknoten

von Peter Feldbauer und Gottfried Liedl
Mitwirkende
Autor / AutorinPeter Feldbauer
Autor / AutorinGottfried Liedl
Gestützt auf politische Stabilität und eine solide Agrarwirtschaft erlebte Zentralasien unter den samanidischen Statthaltern der Abbasidenkalifen Bagdads im 10. Jahrhundert eine globalhistorisch bemerkenswerte Handels-, Kultur- und Wissenschaftsblüte. Die Konjunktur auf den Seidenstraßen nach China und den Pelzrouten in den Wolgaraum erlaubte die vielfältige Förderung von Philosophie, Naturwissenschaft, Dichtkunst und Architektur. In berühmten Bibliotheken entstanden die bis heute geschätzten Werke der Universalgelehrten Ibn Sina (Avicenna), Al-Biruni oder Ibn al-Haytham, deren Beitrag zur modernen Wissenskultur kaum überschätzt werden kann. Nach dem Jahr 1000 setzte sich diese Entwicklung unter den türkischen Dynastien der Gaznawiden, Karachaniden und Seldschuken etwas abgeschwächt fort und kam auch später in der Ära der Mongolen nicht völlig zum Erliegen. Wären die kulturellen Leistungen in der Blütezeit Zentralasiens weniger spektakulär ausgefallen und hätten sich die Scholastiker für die muslimischen Kommentatoren des Aristoteles nicht so stark interessiert – wer weiß, ob es die »wissenschaftliche Revolution« Europas dann überhaupt gegeben hätte.