Die andere Sonne von Jutta Schumann | Kaiserbild und Medienstrategien im Zeitalter Leopolds I. | ISBN 9783050055817

Die andere Sonne

Kaiserbild und Medienstrategien im Zeitalter Leopolds I.

von Jutta Schumann
Buchcover Die andere Sonne | Jutta Schumann | EAN 9783050055817 | ISBN 3-05-005581-2 | ISBN 978-3-05-005581-7

Die andere Sonne

Kaiserbild und Medienstrategien im Zeitalter Leopolds I.

von Jutta Schumann
Seit Beginn der Neuzeit werden Informationen und Meinungen durch eine große Anzahl verschiedener Medien in die Öffentlichkeit transportiert. Jutta Schumann untersucht in ihrem Buch die medienpolitischen Bemühungen der Habsburger im Reich während der Kriege gegen Ludwig XIV. Dafür hat sie einen neuen Ansatz gewählt, der die einzelnen Medien als Untersuchungskategorie in den Vordergrund stellt, ohne dabei das sich aus dem Zusammenspiel aller Medien ergebende Gesamtbild außer Acht zu lassen. Zentrale Fragestellungen sind Inhalte und Formen herrscherlicher Imagepolitik: Welches Bild vermittelte Kaiser Leopold I. seinen Untertanen von sich? Welche Kommunikationsmittel wurden dafür eingesetzt, und welche Adressatenkreise konnten damit erreicht werden? Dem mediengeschichtlichen Ansatz wird durch eine mehrgleisige Darstellung Rechnung getragen: Medien der Tagespublizistik (Flugschrift, Zeitung, illustrierter Einblattdruck, historisches Lied), klar vom Wiener Hof initiierte Öffentlichkeitsarbeit (höfisches Fest, Kunst, Architektur, Historiographie) und das Phänomen der „multiplizierenden Imagepflege“ (beispielhaft gezeigt an den Medien Theater, Medaille, Predigt und Thesenblatt) bilden den Gegenstand der Analyse. Deutlich wird in der Untersuchung, daß die unterschiedlichen Medien stark differenziert vom Kaiserhof genutzt wurden. Insgesamt ist der Aufwand des Wiener Hofes zur Imagegestaltung und Propaganda für Kaiser Leopold I. als eher zurückhaltend zu bezeichnen; erklärt werden kann das durch die vielfach für ihn betriebene „multiplizierende Imagepflege“. Ein abschließender Ausblick zeigt, warum das zeitgenössisch erfolgreiche Zusammenspiel zwischen kaiserlicher Imagepolitik und „multiplizierender Imagepflege“ im Laufe der folgenden Jahrhunderte eher zur Zementierung eines Negativbildes beitrug.