Germanen und Romanen im Merowingerreich von Hubert Fehr | Frühgeschichtliche Archäologie zwischen Wissenschaft und Zeitgeschehen | ISBN 9783110214611

Germanen und Romanen im Merowingerreich

Frühgeschichtliche Archäologie zwischen Wissenschaft und Zeitgeschehen

von Hubert Fehr
Buchcover Germanen und Romanen im Merowingerreich | Hubert Fehr | EAN 9783110214611 | ISBN 3-11-021461-X | ISBN 978-3-11-021461-1
„Die Fülle der verarbeiteten Literatur ist beeindruckend, ein ausführliches ›Personenregister‹ erlaubt einen schnellen Zugriff auf die sehr aufschlussreichen Darlegungen, die künftig für die Problematik der ›ethnischen Interpretation (neben der Arbeit von Brather, 2004) heraunzuziehen ist.“Klazs Düwel in: Germanistik 1-2/2011

Germanen und Romanen im Merowingerreich

Frühgeschichtliche Archäologie zwischen Wissenschaft und Zeitgeschehen

von Hubert Fehr
Im Zentrum der Arbeit steht die historische Interpretation der reich mit Grabbeigaben ausgestatteten Friedhöfe des frühmittelalterlichen Merowingerreichs. Diese werden vor allem von der mitteleuropäischen Forschung traditionell als archäologische Hinterlassenschaften germanischer Stammesverbände angesehen, die sich im Zuge der Völkerwanderung in den ehemaligen Grenzregionen des Römischen Reichs an Rhein und Donau niedergelassen hätten. Die Arbeit zeigt die Wurzeln dieser Sichtweise im 19. Jahrhundert auf. Politische Bedeutung besaß die Erforschung der frühmittelalterlichen Friedhöfe besonders in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Während des Zweiten Weltkriegs sollte sie schließlich zur Rechtfertigung der nationalsozialistischen Expansionspolitik dienen. Die detaillierte Analyse der wissenschaftsgeschichtlichen Zusammenhänge verdeutlicht nicht nur den Einfluss des politischen Kontextes auf die archäologischen Interpretationen, sondern eröffnet auch alternative Deutungsmöglichkeiten: Im letzten Teil der Arbeit wird ein Modell präsentiert, dass das Aufkommen der Reihengräberfelder als kulturelle Reaktion auf den Zusammenbruch der Gesellschaftsstruktur in den ehemaligen Grenzregionen des Römischen Reichs interpretiert.