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Die Aeneis Vergils (70–19 v. Chr.), ein Epos in 12 Büchern, gehört zu den bedeutendsten Dichtungen der Weltliteratur. Sie erzählt die Geschichte des Trojaners Aeneas, der nach der Zerstörung seiner Stadt durch die Griechen auf Weisung der Götter in die Gegend des heutigen Rom übersiedelt und dort die Voraussetzungen für die Gründung der Stadt schafft. Er gelangt erst nach einer längeren Irrfahrt an sein Ziel und muss dann in einem Krieg gegen die im Lande wohnenden Latiner seinen Herrschaftsanspruch behaupten. In der Person des Aeneas ist diejenige des Kaisers Augustus präfiguriert. Bis in neuere Zeit wurde die Aeneis metrisch, also in deutsche Hexameter übertragen. Da man sich dabei aber der klassizistischen Sprache früherer Zeiten bediente, wurde die Übersetzung für ein modernes Publikum stellenweise nahezu unverständlich. Die vorliegende Übersetzung ist ebenfalls metrisch, steht aber sprachlich nicht mehr in klassizistischer Tradition, sondern gibt den lateinischen Text im Deutsch der Gegenwart wieder, sodass ein Eindruck von der poetischen Gestalt des Originals erhalten bleibt.