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„Dass Fragen offen bleiben, ist im modellhaften Ansatz der Studie angelegt. Gerade diese Offenheit trägt mit zum anregenden Charakter des vorliegenden Bandes bei.“Carola Grube in: http://www. iaslonline. de/ „In den umfangreich dargestellten erzähltheoretischen Untersuchungsansätzen haben die Autoren damit ein – als Basis und Erweiterung für die darauf folgende Lyrikanalyse – sehr gut geeignetes und empfehlenswertes Lehrbuch zusammengestellt.“Maren Conrad in: http://kult-online. uni-giessen. de/wps/pgn/home/KULT_online/21-2/
Lyrik und Narratologie
Text-Analysen zu deutschsprachigen Gedichten vom 16. bis zum 20. Jahrhundert
von Jörg Schönert, Peter Hühn und Malte SteinLyrik wird in der Regel als eigenständige Gattung betrachtet – in Abgrenzung zu erzählenden und szenisch vermittelnden Texten. In dieser Publikation soll mit Bezug auf Kategorien der Erzähltheorie herausgearbeitet werden, dass auch Gedichte grundlegende Eigenschaften (insbesondere die perspektivierte Vermittlung sequentiell organisierter Ereignisse) aufweisen, die als Kennzeichen von Narrativität gelten. Damit ergeben sich zum einen wichtige Revisionen für die Gattungstheorie, zum anderen werden die Verfahren zur Textanalyse von Gedichten erheblich erweitert und präzisiert – auch unter Einbezug der Schema-Theorie im Sinne der Kognitionspsychologie. Ein einleitendes Kapitel entwickelt in detaillierter Weise das narratologisch fundierte Konzept zur Interpretation von Lyrik-Texten, die nicht den erzählenden Gedichten im engeren Sinne (also Balladen und Romanzen) zuzgeordnet werden. Die nachfolgenden Analysen zu 20 Beispieltexten von Autoren, die weithin dem Lyrik-Kanon zuzurechnen und in wichtigen Anthologien vertreten sind, werden in einem abschließenden Kapitel im Hinblick auf poetologische Probleme und charakteristische literaturgeschichtliche Konstellationen ausgewertet.