Demenz ist ein Begriff, der Angst und Abwehr auslöst. Dieses Heft sucht den Weg zu Menschen, die einen anderen Weg wählen, weg von der Pathologisierung hin zur konstruktiven Zuwendung.
Arno Geiger, der über seinen dementen Vater das Buch geschrieben hat „Der alte König in seinem Exil“ spricht in einem ausführlichen und das Heft eröffnenden Interview über seine Erfahrungen mit seinem Vater, der im letzten Jahr gestorben ist. Damit unterscheidet sich die Heftkonzeption von anderen Heften: nicht ein Streitgespräch ist der Zugang, sondern die Erfahrung eines Poeten, dem eine neue Sprache gelingt. Den Vorwurf, Persönliches an die Öffentlichkeit zu zerren lässt er nicht gelten. Schriftsteller sollten über das schreiben, was sie an der Gurgel packt.
Dieses Gespräch ist der Leitfaden für die weiteren Beiträge: Hans Förstl bezeichnet Demenz aus medizinischer Sicht als natürlich und Andreas Kruse blickt auf die Demenz aus geriatrischer Perspektive: es ist ein Grenzgang zwischen Verlusten und Ressourcen.
Verena Wetzstein fordert eine Abwendung von der Dämonisierung dieser Krankheit hin zu einer solidarischen und sorgenden Gesellschaft. Das Projekt aus Fürstenzell macht deutlich: im Umgang mit Demenz ist absolute Ehrlichkeit gefragt, alle anderen Wege haben keine Chance. Marina Kojer gesteht, sie habe am meisten von Hochbetagten gelernt, es bedürfe aber einer besonderen Kunst der Kommunikation zu ihnen. Das gilt auch für Seelsorge (Christoph Seidl) und Pflege (Maria Kammermeier); sie brauchen einen Perspektivenwechsel: Kontakt geht vor Funktion. Ein Landarzt (Peter Landendörfer) berichtet schließlich, welche Konzepte für ihn hilfreich sind; er baut vor allem auf das Silviahemmet-Konzept der Malteser: „Der Kranke ist der Lehrer“. Martina Schmidhuber fragt nach der Relevanz der Patientenverfügung bei Menschen mit Demenz.
Am Schluss wird das Literaturprojekt der Deutschen Bischofskonferenz vorgestellt, das im April und Mai in München und Freising anlässlich des 50.
Arno Geiger, der über seinen dementen Vater das Buch geschrieben hat „Der alte König in seinem Exil“ spricht in einem ausführlichen und das Heft eröffnenden Interview über seine Erfahrungen mit seinem Vater, der im letzten Jahr gestorben ist. Damit unterscheidet sich die Heftkonzeption von anderen Heften: nicht ein Streitgespräch ist der Zugang, sondern die Erfahrung eines Poeten, dem eine neue Sprache gelingt. Den Vorwurf, Persönliches an die Öffentlichkeit zu zerren lässt er nicht gelten. Schriftsteller sollten über das schreiben, was sie an der Gurgel packt.
Dieses Gespräch ist der Leitfaden für die weiteren Beiträge: Hans Förstl bezeichnet Demenz aus medizinischer Sicht als natürlich und Andreas Kruse blickt auf die Demenz aus geriatrischer Perspektive: es ist ein Grenzgang zwischen Verlusten und Ressourcen.
Verena Wetzstein fordert eine Abwendung von der Dämonisierung dieser Krankheit hin zu einer solidarischen und sorgenden Gesellschaft. Das Projekt aus Fürstenzell macht deutlich: im Umgang mit Demenz ist absolute Ehrlichkeit gefragt, alle anderen Wege haben keine Chance. Marina Kojer gesteht, sie habe am meisten von Hochbetagten gelernt, es bedürfe aber einer besonderen Kunst der Kommunikation zu ihnen. Das gilt auch für Seelsorge (Christoph Seidl) und Pflege (Maria Kammermeier); sie brauchen einen Perspektivenwechsel: Kontakt geht vor Funktion. Ein Landarzt (Peter Landendörfer) berichtet schließlich, welche Konzepte für ihn hilfreich sind; er baut vor allem auf das Silviahemmet-Konzept der Malteser: „Der Kranke ist der Lehrer“. Martina Schmidhuber fragt nach der Relevanz der Patientenverfügung bei Menschen mit Demenz.
Am Schluss wird das Literaturprojekt der Deutschen Bischofskonferenz vorgestellt, das im April und Mai in München und Freising anlässlich des 50.