Briefe aus dem Nachlass. Band 4: Briefe zwischen 1878 (Dez.) und 1886 (Nov.) von Erwin Rohde | ISBN 9783487422022

Briefe aus dem Nachlass. Band 4: Briefe zwischen 1878 (Dez.) und 1886 (Nov.)

von Erwin Rohde, herausgegeben von Marianne Haubold
Buchcover Briefe aus dem Nachlass. Band 4: Briefe zwischen 1878 (Dez.) und 1886 (Nov.) | Erwin Rohde | EAN 9783487422022 | ISBN 3-487-42202-6 | ISBN 978-3-487-42202-2

Briefe aus dem Nachlass. Band 4: Briefe zwischen 1878 (Dez.) und 1886 (Nov.)

von Erwin Rohde, herausgegeben von Marianne Haubold
Der vierte Band „Erwin Rohde. Briefe aus dem Nachlass“ umfasst Rohdes Briefe aus den Tübinger Jahren (1878–1886), seinem 33. bis 41. Lebensjahr. Persönlich wie beruflich waren es bewegte Jahre. Dem jungen Ehepaar Rohde wurden in Tübingen drei Kinder geboren, ein „Quell der Freude“ (4.118, an Rühl), an den er „nicht ohne Zittern des Herzens“ denken könne (4.83, an Valentine Rohde). Nach acht Jahren in Tübingen folgte Rohde im Frühjahr 1886 einem Ruf nach Leipzig; aufgrund kollegialer Missverhältnisse ergriff er jedoch nach nur einem Semester die sich bietende Gelegenheit eines Rufes nach Heidelberg. Rohdes Tübinger Jahre fielen zusammen mit Nietzsches Wanderjahren. Nietzsche hatte 1879 wegen Krankheit seine Basler Professur aufgegeben. Das Elend des Freundes direkt mitzuerleben, dazu fühlte Rohde sich nicht in der Lage. Der Briefkontakt war fast erloschen, die vorher so häufigen Besuche bei Nietzsche in Basel gab es nicht mehr. Die Entfremdung machte Rohde ratlos: „ich fürchte mich [...] vor der Kluft, die scheinbar zw. uns befestigt ist“ (4.149, an Overbeck). Neben den wenigen Briefen und Werkbesprechungen gibt es einen weiteren, bisher nicht beachteten Beziehungsstrang zu Nietzsche: Rohde zitierte ihn in seinen Aufsätzen. Die Hinweise sind in einem Anhang festgehalten. In Tübingen fing Rohde auch an zu sammeln für sein Hauptwerk, die Psyche (1890/1894). Viel Raum in der Korrespondenz nehmen Rohdes Reiseberichte an seine Frau ein, die intimen Blick in ein Ehe- und Familienleben in wilhelminischer Zeit gewähren. Die Briefe an die befreundeten Kollegen Ribbeck und Rühl spiegeln seine Bedenken bei der Entwicklung der akademischen Philologie und bei den Intrigen im Kampf um Berufungen, dergleichen „Boxereien“ ihm „ho¨chst antipathisch“ sind (4.275, an Overbeck).