Zwischen Selbstverwaltung und "furor cameralisticus" von Elisabeth Heigl | Die Finanzverwaltung der Universität Greifswald 1566–1806 | ISBN 9783515128612

Zwischen Selbstverwaltung und "furor cameralisticus"

Die Finanzverwaltung der Universität Greifswald 1566–1806

von Elisabeth Heigl
Buchcover Zwischen Selbstverwaltung und "furor cameralisticus" | Elisabeth Heigl | EAN 9783515128612 | ISBN 3-515-12861-1 | ISBN 978-3-515-12861-2
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Zwischen Selbstverwaltung und "furor cameralisticus"

Die Finanzverwaltung der Universität Greifswald 1566–1806

von Elisabeth Heigl

Die pommersche Universität in Greifswald war in der Frühen Neuzeit weitgehend eigenfinanziert und selbstverwaltet. Die Verwaltung ihrer Finanzen oblag dem Professorenkollegium und einem akademischen Finanzverwalter, dem Procurator. Unter ihrer Leitung überstand die kleine und abgelegene Universität Kriege und Wirtschaftskrisen, meisterte fehlkalkulierte Großbauprojekte und setzte mit leeren Kassen landesherrliche Reformbestimmungen um. Wie gelang ihr das? Indem sie sich heillos verschuldete, sagten bereits einige Zeitgenossen und so auch die gängige Universitätshistoriographie. Indem sie sich geschickt des regionalen Kreditwesens bediente und gezielt ihre Position als sichere Anlagebank ausbaute, sagt Elisabeth Heigl.

Auf der Basis einer statistischen Auswertung zehntausender Seiten aus 240 Jahren Rechnungsbuchüberlieferung gründet Heigl erstmals eine Langzeituntersuchung von Funktionsweisen und Strategien einer korporativen Finanzverwaltung in der Frühen Neuzeit. Sie beschreibt ausführlich sowohl die allgemeine Finanzverwaltung als auch die ökonomischen Bereiche einer frühneuzeitlichen Universität: Personalbesoldung, Gebäudeerhalt und -bau, Stiftungs- und Stipendienverwaltung sowie ein regelrechtes akademisches Kapitalwesen.