Wintermorgen von László Darvasi | Novellen | ISBN 9783518748138

Wintermorgen

Novellen

von László Darvasi, übersetzt von Heinrich Eisterer
Buchcover Wintermorgen | László Darvasi | EAN 9783518748138 | ISBN 3-518-74813-0 | ISBN 978-3-518-74813-8

taz. die tageszeitung: Darvasi zu lesen ist wie unter Strom gesetzt zu werden. Mal kribbelt es unter der Haut, mal spürt man Schläge, ohne jedoch das Buch aus der Hand legen zu können. Es elektrisiert.

DIE ZEIT: Die Ungeheuer sind unter uns. Wir selbst sind diese Ungeheuer. Ein Grund mehr, Darvasi zu lesen.

Wintermorgen

Novellen

von László Darvasi, übersetzt von Heinrich Eisterer
Ein Orchester kommt bei einem Busunglück um, nur der Schlagzeuger überlebt und erfüllt den Auftrag allein: die Insassen einer Nervenklinik mit dem kollektiven Erlebnis der Musik aus dem individuellen Wahnsinn zu erlösen. Ein Mädchen steht am Fenster und beobachtet auf der Straße zwei Küssende, den Stein in der Hand, mit dem es die beiden zerschmettern will.
Ein Unglück, auf das die Betroffenen nicht reagieren; kryptische Geschehnisse, in deren Zentrum das hinterrücks hereinfahrende Böse steht; Töten, ohne zu wissen, warum: um diese unheimlichen Erfahrungen kreisen die 27 kurzen Prosastücke des Bandes. Die Normalität, in der wir leben, erscheint als Insel in einem Meer aus Hass, Brutalität und Paranoia.
László Darvasi, der Erkunder des Unbegreiflichen, hat früh die Novelle als Form entdeckt, in der seine Kunst der Verrätselung und Verdichtung ihren stärksten Ausdruck findet. Unbeirrt nimmt sein Erzähler den Menschen in den Blick, der seine Wünsche und Handlungen selbst nicht versteht. Darvasis Geschöpfe wirken wie Verzauberte, die zur schönsten, verrücktesten Liebestat und zum entsetzlichsten Verbrechen fähig sind. Es ist die Sprachmacht des Autors, seine buchstäblich bodenlose Phantasie, die aus den abwegigsten, albtraumhaften Szenerien Texte erstehen lässt, die mit ihrer Lakonie und berückenden Schönheit fesseln.