Prekäres Glück von Peter E. Gordon | Adorno und die Quellen der Normativität. Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2019 | Ein neuer Blick auf ein Jahrhundertwerk | ISBN 9783518777923

Prekäres Glück

Adorno und die Quellen der Normativität. Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2019 | Ein neuer Blick auf ein Jahrhundertwerk

von Peter E. Gordon, übersetzt von Frank Lachmann
Buchcover Prekäres Glück | Peter E. Gordon | EAN 9783518777923 | ISBN 3-518-77792-0 | ISBN 978-3-518-77792-3

Süddeutsche Zeitung: Gordon geht im besten Sinn analytisch vor: Grundlage seiner Überlegungen ist immer eine sehr genaue Lektüre von Adornos Werken. Wichtige Begriffe werden akribisch unter die Lupe genommen ...

Neue Zürcher Zeitung: Das neue Buch des amerikanischen Ideenhistorikers Peter E. Gordon verdient Aufmerksamkeit. ... [Er] schreibt verständlich, und es ist faszienierend, wie er es schafft, einen Adorno zum Sprechen zu bringen, dessen Denken sich nicht im Pessimismus erschöpft.

Soziopolis: Peter Gordon hat ein faszinierendes Buch vorgelegt, das auch – und das ist mit Blick auf die Komplexität des Themas besonders hervorzuheben – glänzend geschrieben und übersetzt ist.

Prekäres Glück

Adorno und die Quellen der Normativität. Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2019 | Ein neuer Blick auf ein Jahrhundertwerk

von Peter E. Gordon, übersetzt von Frank Lachmann

»Peter Gordons souverän zugreifende und zugleich beharrlich subtile Interpretation bringt einen neuen Ton in die Debatte über Adornos Negativismus. Im Gespräch mit Adornos Vorlesungen zeigt er, wie die negative Dialektik dem Ausbuchstabieren eines ›richtigen‹ Lebens dienen soll, das sich dem direkten Zugriff von Aussagen über das ›gute Leben‹ entzieht.« Jürgen Habermas

Mehr als fünfzig Jahre nach seinem Tod ist immer noch höchst umstritten, worin das Vermächtnis Theodor W. Adornos besteht. Viele sehen in ihm den Philosophen der kompromisslosen Negativität, der gnostischen Finsternis, auch der allumfassenden, maßstabslosen Kritik. Selbst in der breiteren Öffentlichkeit hat sich das Bild vom Denker der totalisierenden Verzweiflung, des »Es gibt kein richtiges Leben im falschen« verfestigt – bis zum Klischee.

Der Historiker und Philosoph Peter E. Gordon stellt dieses Bild entschieden in Frage. Adorno, so argumentiert er, ist vielmehr als ein Theoretiker zu verstehen, dessen Praxis der Kritik sich an einer unrealisierten Norm des menschlichen Gedeihens orientiert – des prekären Glücks in einer radikal unvollkommenen Welt. Diese Norm weist Gordon als das einigende Thema aus, das Adornos gesamtes Werk durchzieht, seine soziologischen Schriften ebenso wie seine Moralphilosophie, Metaphysik und Ästhetik. Prekäres Glück ist selbst ein Glücksfall: eine faszinierende Interpretation von Adornos Vermächtnis, das nun in einem völlig neuen Licht erscheint und als unverzichtbare Ressource für die kritische Theorie von heute.