Guter Sex für Glück und Gesundheit

Unsere Gesellschaft geht auch nach Jahrzehnten der vermeintlichen Befreiung und Aufklärung bemerkenswert unreif mit dem Thema Sexualität um. Da stehen Menschen, für die allwöchentlicher Partnertausch, der Besuch von Swingerclubs und Sado-Maso-Partys Routine ist, anderen gegenüber, bei denen Sexualität ausschließlich in der Ehe, bei gelöschtem Licht und unter der Bettdecke stattfindet. Die beiden Gruppierungen leben durch ein Meer der Verständnislosigkeit voneinander isoliert. Die Schwarzweißmalerei und Emotionalisierung des Themas auf beiden Seiten sowie die resultierende Frontenverhärtung können jedoch überwunden werden, wenn verhaltensbiologische Fakten als Basis für eine sachliche Auseinandersetzung zur Verfügung stehen. Das Buch beschäftigt sich unvoreingenommen mit der vielfältigen Welt der Sexualität vor allem zwischen diesen beiden Extremen. Wirkliche Befreiung kann nicht auf die Überwindung altmodischer Unterdrückung reduziert bleiben, sie erfordert zunehmend auch ein fittes Urteilsvermögen im Angesicht der allgegenwärtigen Manipulation durch eine milliardenschwere Pornoindustrie, deren Märchengeschichten für die Entwicklung eines eigenen erfüllten Sexuallebens kaum Orientierungsmöglichkeiten bieten. Nach angelsächsischem Vorbild werden zur Erklärung der Ursprünge der verschiedenen sexuellen Neigungen des Menschen im Wesentlichen Betrachtungsweisen der Biologischen Verhaltenslehre / Ethologie herangezogen. Jedes Verhaltenselement hat einen evolutionären Ursprung und für einen geschulten Biologen ist es fast immer möglich, diesen plausibel zu rekonstruieren und für eine lebensnahe, im Alltag nutzbare Betrachtung aufzuarbeiten. „Guter Sex für Glück und Gesundheit“ liefert eine Fülle von Tipps zur Selbstbeobachtung (Achtsamkeit) und allgemein zur Einschätzung von Verhalten. Für den sexuellen und allgemein für den partnerschaftlichen Alltag werden vielfältige praxistaugliche Anregungen geboten.