Der Philosoph als Autodidakt. Hayy ibn Yaqzan von Abu Bakr Ibn Tufail | Ein philosophischer Insel-Roman | ISBN 9783787336463

Der Philosoph als Autodidakt. Hayy ibn Yaqzan

Ein philosophischer Insel-Roman

von Abu Bakr Ibn Tufail, herausgegeben von Patric O. Schaerer, übersetzt von Patric O. Schaerer
Mitwirkende
Autor / AutorinAbu Bakr Ibn Tufail
Herausgegeben vonPatric O. Schaerer
Übersetzt vonPatric O. Schaerer
Einführung vonPatric O. Schaerer
Buchcover Der Philosoph als Autodidakt. Hayy ibn Yaqzan | Abu Bakr Ibn Tufail | EAN 9783787336463 | ISBN 3-7873-3646-X | ISBN 978-3-7873-3646-3
Leseprobe
„Der Herausgeber des Ibn Tufail, Patric O. Schaerer, hat eine verlässliche und begrifflich kluge Übersetzung in flüssigem, stilsicherem Deutsch geschrieben und mit einer kompetenten Einleitung versehen. [...] Der Band eignet sich hervorragend zum Einstieg in die Philosophie des islamischen Kulturraums. Denn nur wenige Bücher sind so zugänglich geschrieben wie Ibn Tufails philosophischer Roman.“ Dag Nikolasu Hasse, Neue Zürcher Zeitung, 07.06.2005

Der Philosoph als Autodidakt. Hayy ibn Yaqzan

Ein philosophischer Insel-Roman

von Abu Bakr Ibn Tufail, herausgegeben von Patric O. Schaerer, übersetzt von Patric O. Schaerer
Mitwirkende
Autor / AutorinAbu Bakr Ibn Tufail
Herausgegeben vonPatric O. Schaerer
Übersetzt vonPatric O. Schaerer
Einführung vonPatric O. Schaerer
Ziel dieses philosophisch-allegorischen Inselromans des arabisch-andalusischen Denkers Ibn Tufail ist die Verteidigung der Philosophie als rationale Form der Erkenntnis.
Ibn Tufail antwortete damit auf die Angriffe al-Ghazalis, der die philosophische (aristotelische) Methodik bzw. deren Vereinbarkeit mit der Orthodoxie des Islam in Frage stellte. Entgegnet wird dieser Kritik im
Hauptteil des Traktats, wo die rationale, der natürlichen Veranlagung des Menschen angemessene Struktur des philosophischen Wissenskanons aufgezeigt wird, und durch den Nachweis, dass philosophische Erkenntnis sehr wohl mit den Inhalten der Offenbarungsreligion übereinstimmt, viel besser sogar als die bloß symbolhafte Religion der breiten Masse.
Zugleich wird aber die von al-Ghazali vollzogene Wendung hin zur Mystik aufgenommen, indem die unmittelbare, intuitive Erfahrung als Erkenntnisform etabliert und dem theoretischen Erfassen gleichgestellt, ja übergeordnet wird. Beide Wege, die der Philosophie und der Sufik, werden dabei miteinander verwoben. Für diese Einbindung der Sufik in die Philosophie wird die Autorität Ibn Sinas in Anspruch genommen, indem ihm unter dem Titel der »orientalischen Weisheit« eine esoterisch-sufische Lehre zugeschrieben wird.
Große Beachtung fand der Traktat in den religionskritischen Debatten des 18. Jahrhunderts. Wiederentdeckt wurde er 1952 von Ernst Bloch, der in Ibn Tufails Traktat den Grundglauben der Aufklärung bestärkt
sah, »dass der Mensch außer seiner Vernunft einen Glauben nicht brauche«.