»Ein vorbildliches Beispiel gegenseitiger Befruchtung von Wissenschaft, Forschung und Museum. Wer sich zukünftig mit superstitiösen Phänomenen beschäftigt, kommt an ›Kulturtechnik Aberglaube‹ nicht vorbei.«
Stephanie Böß, Zeitschrift für Volkskunde, 2 (2015)
Besprochen in:
Kulturtechnik Aberglaube
Zwischen Aufklärung und Spiritualität. Strategien zur Rationalisierung des Zufalls
herausgegeben von Eva KreisslWahrheit wird immer wieder neu konstruiert - und damit auch, was nicht dazugehört. Was nicht den jeweils aktuellen, allgemein akzeptierten oder hegemonial durchgesetzten Deutungsweisen der Realität entspricht, gilt als falsches Wissen oder falscher Glaube. Aberglaube definiert sich also nicht selbst. Er wird durch Diskurse bestimmt, die den Abstand zu ihm suchen und ihn als irrational oder kurios einstufen.
Die Beiträge in diesem Band zeigen: Die Praktiken des Aberglaubens lassen sich neu lesen als in sich logische Vorstufen moderner Popularmagie - aber auch als Symptome einer defizitären Aufklärung. In transdisziplinär angelegtem Bogen nähern sie sich den historischen und gegenwärtigen Strategien einer der größten Ängste des Menschen: der Angst vor dem Zufall.