Nachdem ich die Lektüre der „bildungspolitische Autobiographie“ von Ingo Richter nach weit über 300 Seiten abgeschlossen hatte, fiel mir nur der eine Begriff ein: „Sisyphos“!
Wie dieser hat Ingo Richter seit den 1960er-Jahren die insgesamt weitgehend vergeblichen Bemühungen um tiefgreifende Bildungsreformen und die zumeist trägen und konterkarierenden bildungspolitischen Aktivitäten der Bundes- und Landesregierungen, der Parteien und Parlamente begleitet und erforscht, beraten und immer wieder neu herausgefordert. Dies tut er – aufgeschrieben auf den letzten Seiten seiner Autobiographie – bis heute, wenn er angesichts von Pandemie und der bedrohlichen gesellschaftlichen Tendenzen des Zerfalls und der Spaltung besorgt fragt, ob die deutsche Politik zurzeit ihre Aufgabe noch erfüllt.
Diskurs 1 2022
So ist Ingo Richters Plädoyer ein Aufruf zur politischen Bildung, die es ermöglicht, die demokratischen Werte und Rechte menschenwürdig, selbstbestimmt, verantwortlich und lebensweltlich zu leben!
socialnet. de, 11.10.21