Die Story von „Sayu Smiles“ lässt sich schwer in ein paar Sätzen zusammen fassen, doch ich werdees hier mal versuchen. Alles beginnt in Sayus Heim - sie wird ihrer Familie entrissen und ohneersichtlichen Grund in einen abgeriegelten Gebäudekomplex gesperrt, ohne zu wissen, was sie dortmacht und wie ihre Vergangenheit aussieht. Ein Fluchtversuch hat ungeahnte Folgen und auch sonst bleibt lange Zeit unklar, welche Ziele ihre Wächter verfolgen. Doch Sayu kämpft um ihr Leben und darum, Licht ins Dunkel ihrerVergangenheit zu bekommen. Die gesamte Idee hinter „Sayu Smiles“ ist sehr originell, da sie sich nicht in ein bestimmtes Genrepressen lässt und es daher durchgängig spannend bleibt. Ruhigere Momente und rasante Szenenwechseln sich ab und schicken den Leser auf eine regelrechte Achterbahnfahrt der Gefühle. Nichtsist so wie es scheint - oder vielleicht doch? Figuren: Die Figuren werden sehr schön eingeführt - mit der Zeit kommen immer mehr vor, welche jedochebenso detailreich geschildert werden. Sehr schön fand ich auch, dass hier kein reines GUT oderBÖSE geschaffen wird - die Figuren sind sehr facettenreich und bieten mitunter Überraschungenmit denen man gar nichts gerechnet hätte. Gerade Sayu als Hauptfigur wird so beschrieben, dass man sich mit ihr identifizieren kann, sie liebgewinnt und mit ihr mitfiebert, mitweint und mitlacht. Auch ihre unterschiedlichen Altersstufenwerden toll beschrieben! Die Figuren sind auf jeden Fall glaubwürdig und dicht am wirklichen Leben angelehnt - ihreEntscheidungen werden im Nachhinein verständlich, wenn sich das gesamte Buch zu einem Großenund Ganzen zusammenfügt. So bleibt die Spannung erhalten und man hat keinen der Charakteresatt, da sie alle eine wichtige Rolle in diesem Puzzle spielen. Sprache/Duktus: Das szenenartige Schreiben hat mir sehr gut gefallen! Man hatte direkt ein Bild vor den Augen, wiealles abläuft und auch das Einfügen von kleineren Details fand ich toll! Da die Erzählperspektive wechselt - als szenisches Mittel - wird doppelt Spannung aufgebaut undman findet sich direkt auch in der Perspektive der betreffenden Person wieder. Die Figuren sprechen meiner Meinung hat wirklich auch so, wie dies z. B. ein jüngeres Mädchen, ein Offizier oder ein Vater zun würden - auch situationsabhängig wurde da sehr drauf geachtet vonder Autorin, was es noch detailreicher macht. Obwohl das Buch so dick ist, wird nicht unnötiges Geschwafel in den Text gepackt. Es wird alsonicht langweilig, auch wenn z. B. Gegenden beschrieben werden. Mir gefällt der Stil auf jeden Fallsehr gut!:)Struktur: Die Strukturierung fand ich persönlich sehr einfallsreich - die vier wichtigsten Intervalle sind denBlutgruppen gewidmet und umschließen vier wichtige Phasen in Sayumis Leben. Auch dieUnterteilung in Abschnitte und die Findung von Überschriften machen das Lesen sehr leicht undman kann auch einmal verschnaufen, wenn es gerade sehr aufregend alles war; DWie schon oben erwähnt gefallen mir auch die Spünge in der Erzählperspektive - je nachdem ob essich scheinbar um einen Traum, eine Vision oder die Wirklichkeit handelt. So wird manchmal etwasvorweg genommen, was man jedoch erst deuten kann, wenn man die Story weiter verfolgt. Diessorgt für Aha-Effekte, die einen noch tiefer in die Story einführen. Die Position des allumfassenden Erzählers, der zum großen Teil anwesend ist, finde ich gutgewählt, da man so auch das Geschehen um Sayu herum mitbekommt und Rückschlüsse schließenkann, die eine einzelne Erzählperson so nicht schließen könnte. Durch die teilweisen Sprünge zumIch-Erzähler jedoch wird alles noch viel persönlicher und auch emotionaler - die Perspektivenwurden da sehr gut ausbalanciert. Zusammenfassend: Zusammenfassend kann ich nur jedem empfehlen, dieses Buch zu lesen! Es macht einfach Lust aufmehr! Und wenn man am Ende angekommen ist, will man weiter lesen und noch viel weiter indiese Welt vordringen. Dadurch, dass die Story nicht den typischen Klischees eines bestimmten Genres verfällt, sondernseine eigene, kleine Welt darstellt, strotzt sie vor Ideenreichtum und Individualität. Sie reißt einenmit und fesselt einen vom Anfang an! Wer einmal Blut leckt, will noch mehr! Sayu hat jetzt schon einen kleinen Platz in meinem Herzen erobert und ich bin gespannt, wie es mitihr weiter geht und was die Autorin noch alles zu erzählen hat. Weiter so:)(c) Neobooks von Marble am 09.07.2012 „Beinahe kann ich eigentlich nichts zu Sayu Smiles sagen, da ich recht sprachlos bin! Ich habe noch nie etwas derartiges gelesen und ich lese viel. Auch in einem Film kam mir nie so eine Geschichte unter. Du hast da eine Welt geschaffen, in die man eintaucht und kaum Zeit hat, Luft zu schnappen.“(c) Moe Teatros