Der Sechste Sinn von Konrad Bayer | Originaltonaufnahmen 1962-1964 | ISBN 9783932513329

Der Sechste Sinn

Originaltonaufnahmen 1962-1964

von Konrad Bayer, herausgegeben von Klaus Sander
Buchcover Der Sechste Sinn | Konrad Bayer | EAN 9783932513329 | ISBN 3-932513-32-0 | ISBN 978-3-932513-32-9
Hörprobe

„Diese Edition mit Originaltonaufnahmen stört die Kanonisierung. Wir hören Konrad Bayer nicht als Altavangardisten, sondern kriegen die Ware direkt aus der Werkstatt geliefert. Die Dichte des Materials, die Vielfältigkeit der Technik, natürlich auch die Verweigerung, die nicht postuliert, sondern durchgearbeitet wird, erschliessen sich sofort. Nicht die Gruppe 47, Bayer hat den Konsens aufgekündigt.“ (Jungle World)
„Ein grosser Coup!“ (Tages-Anzeiger, Zürich)
„Auf diese Edition trifft zu, was Ö1 unablässig von sich selbst behauptet: Die Lesungen Konrad Bayers aus dem Roman “der sechste sinn„ gehören gehört, weil sie zu den unterhaltsamsten Tondokumenten der österreichischen Avantgarde zählen. Die Diskussionen dieser Texte innerhalb der Gruppe 47 gehören gehört, weil sie eindrucksvoll beweisen, was passiert, wenn formal avancierte Literatur unter den Maßstab der Moral gerät... Die Stimme des Autors wirkt so lebendig, als bezöge sich sein radikales Projekt literarischer Weltbefragung auf keine andere Zeit als die heutige.“ (Klaus Kastberger, Wespennest)

Der Sechste Sinn

Originaltonaufnahmen 1962-1964

von Konrad Bayer, herausgegeben von Klaus Sander
Konrad Bayer (1932-1964), früh verstorbenes Mitglied der legendären „Wiener Gruppe“ (Achleitner, Artmann, Bayer, Rühm, Wiener), zeigt sich in den Originaltonaufnahmen dieser Doppel-CD wie in einem, in all seinen Empfindungen gesteigertem Leben vor dem Tod. Zu hören ist die Stimme Bayers, eine Stimme von berückender Intensität, in drei Auftritten aus den Jahren 1962 bis 1964: im Studio und live vor der „Gruppe 47“. Bayer liest aus verschiedenen Fassungen des unvollendet gebliebenen Romanmanuskripts der sechste sinn, seiner umfangreichsten und wichtigsten literarischen Arbeit, an der er jahrelang bis zu seinem Tod gearbeitet hat. In ihr artikuliert Bayer nicht nur die Ergebnisse seiner langjährigen Sprachexperimente, basierend auf einer radikalen Skepsis gegenüber Sprache als Vermittler und Kommunikationsmöglichkeit an sich, sondern auch Erfahrungen eines exzessiv geführten Lebens mit deutlichen Tendenzen zu Grenzsituationen. Durch die „Gruppe 47“ (Ernst Bloch, Erich Fried, Walter Jens, Hans Mayer, Hans Werner Richter u. a.) werden die unveröffentlichten Texte Bayers vor ein intellektuelles Tribunal zitiert und einer Prüfung unterzogen, welche in dieser Form einmalig war und heute Geschichte ist. Wenige Tage nach seinem Auftritt im schwedischen Sigtuna begeht Konrad Bayer Selbstmord.