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Person Franz Rinsche

Franz Rinsche bei BoD – Books on Demand

Franz (1885-1948) stammt aus (Brilon-)Scharfenberg. Die Bewohner des kleinen Dorfes wurden noch zur Kinderzeit dieses Autors im Anschluß an F.W. Grimme als „arme Besenbinder“ betrachtet. Rinsches Vater ist - nachzulesen im autobiographischen Mundartwerk „Sunnenland“ - streng. Das Kind findet mehr Verständnis bei einem gütigen Paten in der bäuerlichen Nachbarschaft und beim Dorflehrer Peter Knaden (1855-1918) aus Ostinghausen (Kreis Soest), dem das Dorf auch eine Entwicklung hin zu mehr Wohlstand verdankt. Der Zehnjährige bittet die Eltern vergeblich, das Gymnasium in Brilon besuchen zu dürfen. Die Verhältnisse sind zu bescheiden, und der Pastor ist überhaupt ein „Foind van allem Studairen van Duarpjungen“. Nach der Volksschule geht Rinsche zu einem benachbarten Bauern als Knecht. Mit Fürsprache des Lehrers kann der Sechzehnjährige zwei Jahre später in Rüthen doch die Präparandie und anschließend das Lehrerseminar besuchen. Kehrseite des Ausbruchs aus der Dorfenge ist das „immer wieder aufsteigende Heimweh“. 1905-1917 wirkt F. Rinsche als Lehrer und Hauptlehrer in Opherdicke (Unterbrechung durch Kriegsdienst). 1917 erfolgt die Versetzung an das Gymnasium Paulinum in Münster; an dem vor ihm auch die sauerländischen Mundartautoren F.W. Grimme, J. Wormstall und G. Heine unterrichtet haben. Neben der Lehrtätigkeit in Münster erfolgen Weiterstudium und schließlich Promotion zum Dr. phil. mit der Arbeit „Die gegenwärtige Lage der staatsbürgerlichen Erziehung“ (1919). 1935 erscheint sein Lehrbuch „Der Bauernimker“ (1935), das an vielen Landwirtschaftsschulen als Unterrichtswerk eingeführt wird. Als Fünfzigjähriger wendet sich Franz Rinsche - nach gesundheitsbedingtem Abschied von Imkerei und Schriftleitung der Westfälischen Bienenzeitung - jedoch der Mundartdichtung zu. Seine Unterstützung für den Nationalsozialismus ist klar aufweisbar in den plattdeutschen Büchern „Feldblaumen“ (1939) und „De güldene Kutsche“ (1941), jedoch noch nicht im Lustspiel „Dat Nülleken“ (1938). - Quelle: Regionales Mundartautorenlexikon „Im reypen Koren“ (2010) von P. Bürger.

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