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Person Joseph Holey

Joseph Holey bei Bibliothek der Provinz

Geboren wurde Josef Holey am 3. Jänner 1899 in Wiesenthal bei Gablonz an der Neiße. 1915 wird er durch Erbschaft Inhaber der Firma „Anton Hittmann & Söhne“, wo er etwa 40 Glasschleifer für Lusterbehang beschäftigt. Nach der Matura 1916 beginnt er eine Handelsausbildung in Prag und leistet 1917 kurze Zeit Armeedienst. 1922 übernimmt er ein Lager von 3000 gravierten Behangformen aus Paris. 1945, noch als Segelflugausbildner in den Niederlanden, gerät er in Britische Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung knüpft er Kontakte zu Hamburger Glasexporteuren. Sein alter Betrieb in Böhmen wird verstaatlicht, ein Großteil der Schleifer vertrieben. 1946 entdeckt er das Barackenlager in Trappenkamp, in dessen ihm zugewiesenen Bunker G3 er bis zu seinem Lebensende arbeiten und wohnen wird. Er gründet hier sein Familienunternehmen neu unter dem Namen „Anton Hittmann Söhne“. Mit angeworbenen Flüchtlingen aus der Gegend von Gablonz baut und repariert er kleine Luster und betreibt mit 54 Angestellten seinen Glasdruckerbetrieb. Da es kaum Publikationen zum Thema gibt, beginnt er seine Forschungen zur Entstehung des Kristalllusters in Europa. 1959 setzen umfangreiche Korrespondenzen mit Adressaten in Wien ein, so mit Hans Harald Rath, Inhaber Lobmeyr, mit Prof. Dr. Hans v. Bertele Grenadenberg von der Wiener Technischen Hochschule und mit Gerhard Tschinkel, Inhaber Jos. Zahn & Co. In den kommenden zwanzig Jahren bereist er mit Unterstützung der Wiener Sponsoren und anderer Interessierter ganz Europa. Er sammelt Dokumente, Fotos (leider so oft ohne diese zu beschriften!) und beginnt kleine Schriften zu publizieren. Ein Vortrag von Rath am Internationalen Glaskongress mit dem Titel „Glas für Repräsentationsbeleuchtung“ und die Schrift zu Guiseppe Briatti von Rudolfo Gallo von 1962 ermutigen ihn, hier weiterzumachen. Ein von Rath dafür erbetenes Stipendium des Corning Museums über US$ 4.000.- kommt dann nicht zustande. 1964 wohnt Holey bei seinen Förderern in Wien, er studiert die Hofreitschule, die Bauten des Prinzen Eugen und die Hofburg. Er nimmt Kontakt auf zu Dr. Wilhelm Mrazek vom Wiener Museum für Angewandte Kunst, mit dem Ziel, die europäischen Museen zu ermahnen, den Kristallluster, so wie jeden musealen Biedermeierbecher auch, endlich als selbständiges Kunstwerk innerhalb der Glassammlung zu pflegen und zu erforschen. Prof. v. Bertele, Wien, und Willi Hans Rösch, Baden, empfehlen in ihren Korrespondenzen, er solle in Kunstzeitschriften kapitelweise in einer Serie zum Kristallluster zu publizieren. Holeys visionäres Ziel ist es jedoch, vom Glasvirus infiziert, eine „Spezial-Encyclopedie des Kristall-Kronleuchters“ im Team mit Wissenschaftlern und Studenten aus ganz Europa zu verfassen. Als wissenschaftlichen Leiter empfiehlt auch Stefan Rath, den anerkannten Kunsthistoriker Oberkurator Dr. Dieter Rentsch aus Karlsruhe. Vater und Sohn Hickisch aus Rheinbach wollen das inzwischen bekannte „Holet Archiv“ ebenfalls mit bearbeiten. In seinen Veröffentlichungen vertritt Holey die Meinung, dass die frühesten „Habsburgerluster“ mit Eisengestell aus Meran kämen. Diesen ganz ähnlich seien die „Stefansluster“ aus dem Wiener Dom. 1968 publiziert Holey im Jahrbuch des Altoner Museums „Die Glasarmluster im Jenisch Haus“. Dieser Artikel weckt das Interesse für diesen „Europäischen Luster“. In diesem Jahr beschäftigt sich Holey weiter intensiv mit der Entstehung dieser Gattung: Die „Prinz-Eugen-Luster“ aus Schloss Hof bei Wien sind nach seinen Messungen aus Bleiglas! Allerdings handelt es sich dabei wohl um Glasarmkronen aus Holland (oder Lüttich). Er schreibt außerdem über die Erfindung Perottos und die Kronleuchter aus der Hütte Nevers der Gebrüder Gaillard sowie über frühe Luster aus Murano. Bezüglich Letzterer meint er, diese seien wohl erst nach 1737 mit all den glastechnischen Neuerungen über Meister G. Briati nach Wien gekommen. 1969 beschäftigt sich Holey mit Skandinavien und lobt hier das Buch von Christian Waagenpetersen „Lysekroner fra gotik til klunketid“ unter anderem für die guten Bilder. Er forscht nach Namen von Händlern und Glasmache

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