
WELT AM SONNTAG: Alles will politisch sein, und doch verpufft aller Aktivismus. Dieses Buch erklärt, warum.
Frankfurter Allgemeine Zeitung: Prägnante Bilder ... machen das Buch lesenswert. Der Titel fordert dazu auf, sich dem neuen Phänomen mit vollem Ernst zu widmen.
Hyperpolitik
Extreme Politisierung ohne politische Folgen
von Anton Jäger, übersetzt von Daniela Janser, Thomas Zimmermann und Heinrich GeiselbergerDie Ära der Postpolitik ist vorbei
Dass die Politik wieder da ist, dass Debatten um Corona oder »Wokeness« längst über Twitter hinausgeschwappt sind, wird bestätigen, wer im Privaten heftige Streite erlebt. Nach einer Ära der Postpolitik, in der technokratisch verwaltet wurde, während die Bürger dies höchstens vom Sofa aus kommentierten, stehen wir vor einem allgegenwärtigen Zittern und Beben.
Anton Jäger hat dafür den Begriff »Hyperpolitik« geprägt. Zugleich stellt er fest, dass Aufregungswellen sich selten in kollektives Handeln übersetzen: Die Politisierung hat kaum politische Folgen. Dies, so Jäger in seinem Durchgang durch 150 Jahre Demokratiegeschichte, ist die Folge einer von digitaler Einsamkeit geprägten Situation, in der die Menschen nicht länger über Massenorganisationen am politischen Prozess beteiligt sind.