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Bibelübersetzung – Schnittstelle zwischen Kulturen
Zusammenhänge dargestellt an der Sprache und Kultur der Zaza
von Eberhard Werner, herausgegeben von Thomas SchirrmacherWissenschaft muss dem Menschen dienen, sonst wendet sie sich letztlich gegen ihn. Eine wissenschaftliche Disziplin allein wird den komplexen Kriterien der aktuellen Praxis zunehmend nicht mehr gerecht. Die Bibelübersetzung hat nicht nur die Linguistik und die Ethnologie mitbegründet – sie ist selbst zur Wissenschaft geworden. Davon weiß Eberhard Werner nicht nur aus Erfahrung, er stellt dies auch durch seine kreative Denkarbeit für die christliche Entwicklungshilfe unter Beweis. Davon profitieren die Menschen, denen die Übersetzung der Bibel – hier dem Volk der Zaza – gewidmet ist. Es ist das Buch ihrer Sprache geworden, es vermittelt ihnen neben dem Inhalt ethnische Identität. Prof. Dr. Klaus W. Müller, Missionswissenschaftler, ETF Leuven/Belgien Volkstümliche Vorstellungen von der Arbeit des Bibelübersetzers beschränken sich in aller Regel auf die Ansicht, er habe den „Urtext“ vor sich liegen, dazu ordentliche Kommentare mit „richtiger“ theologischer Orientie-rung, und er kenne die Sprache, in die er übersetzt. Damit bringe er, wenn er einigermaßen fleißig sei, in drei, vier Jahren einen ordentlichen Bibeltext zuwege. Dass die Wirklichkeit sehr viel differenziertere und anspruchsvol-lere Forderungen an den Bibelübersetzer stellt, lässt der Autor in seiner Abhandlung – auch den Laien auf diesem Gebiet – anhand der Zaza, einer ethnischen Gruppe in Vorderasien, klar erkennen und miterleben. Prof. Dr. Lothar Käser, Institut für Völkerkunde, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg