RISS - Zeitschrift für Psychoanalyse | Nr. 97 - UN | ISBN 9783864852848

RISS - Zeitschrift für Psychoanalyse

Nr. 97 - UN

Mitwirkende
RedaktionWolfgang Hottner
RedaktionRegina Karl
RedaktionJudith Kasper
Beiträge vonArtur Reginald Boelderl
Beiträge vonJulia Boog-Kaminski
Beiträge vonAnn Cotten
Beiträge vonMarie-Theres Haas
Beiträge vonWolfgang Hottner
Beiträge vonIris Junker
Beiträge vonRegina Karl
Beiträge vonJudith Kasper
Beiträge vonWilliam Kentridge
Beiträge vonMona Körte
Beiträge vonKarl-Josef Pazzini
Beiträge vonMarion Picker
Beiträge vonErik Porath
Beiträge vonMarion Roters
Beiträge vonSamuel Weber
Beiträge vonRoman Widder
Beiträge vonPeter Widmer
Beiträge vonAlexandre Wullschleger
Buchcover RISS - Zeitschrift für Psychoanalyse  | EAN 9783864852848 | ISBN 3-86485-284-6 | ISBN 978-3-86485-284-8
Leseprobe

RISS - Zeitschrift für Psychoanalyse

Nr. 97 - UN

Mitwirkende
RedaktionWolfgang Hottner
RedaktionRegina Karl
RedaktionJudith Kasper
Beiträge vonArtur Reginald Boelderl
Beiträge vonJulia Boog-Kaminski
Beiträge vonAnn Cotten
Beiträge vonMarie-Theres Haas
Beiträge vonWolfgang Hottner
Beiträge vonIris Junker
Beiträge vonRegina Karl
Beiträge vonJudith Kasper
Beiträge vonWilliam Kentridge
Beiträge vonMona Körte
Beiträge vonKarl-Josef Pazzini
Beiträge vonMarion Picker
Beiträge vonErik Porath
Beiträge vonMarion Roters
Beiträge vonSamuel Weber
Beiträge vonRoman Widder
Beiträge vonPeter Widmer
Beiträge vonAlexandre Wullschleger
Un geistert durch die Sprachen, arbeitet mit den Wörtern, gegen die Wörter, Begriffe und Strukturen, an die es sich heftet. Weit mehr als ein Verneinungspartikel verunsichert es als Morphem, als Artikel, als (Zahl-)Wort oder gar als schiere Buchstabenfolge die Semantik des Wortes, vor das es sich stellt. Un eröffnet Denkräume, deutet auf Latenzen hin und oszilliert zwischen sprachlichen Funktionen. Das Grimm’sche Wörterbuch vermerkt im romantischen Gestus der Anthropomorphisierung von Sprachelementen: »es gibt kaum eine partikel, die ihre productive kraft stärker bethätigt hat und heute noch lebendiger bewahrt als un.«
In der modernen Sprachwissenschaft gilt un als ein vielfältiger und wandlungsfähiger semantischer »Generator«: Die Partikel öffnet Wörter und Begriffe auf eine spekulative Dimension, wodurch sie auf Bereiche deutet, die sich dem Begrifflichen, Kategorischen und Diskursiven entziehen.3 Unbewusst, unzeitgemäß, unlogisch, ungeschickt, unheimlich, unsinnig und unerhört markieren nicht nur Gegenteile, sondern auch eine nicht ganz dichte Grenze, hinter der womöglich mehr liegt als ein negativer Gegenpart.