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Ethnologen, Soziologen, Politikwissenschaftler, Historiker, Afrikanisten, Wirtschaftswissenschaftler
50 Jahre Unabhängigkeit in Afrika
Kontinuitäten – Brüche – Perspektiven
herausgegeben von Thomas Bierschenk und Eva Spies„Our country is an ‘abiku’ country. Like the spirit-child, it keeps coming and going. One day it will decide to remain. It will become strong.“ (Ben Okri, nigerianischer Schriftsteller, 1991)
Um das Jahr 2010 haben viele Staaten Afrikas südlich der Sahara ein halbes Jahrhundert politischer Unabhängigkeit gefeiert. Die Festlichkeiten waren ein Anlass, zu diskutieren, wie „unabhängig“ Afrika eigentlich ist und wie es kommt, dass die politisch unabhängigen Staaten sich seit fünf Jahrzehnten so schwer damit tun, „stark“ zu werden.
Vor diesem Hintergrund ziehen die dreiundzwanzig Beiträge des Buchs eine Bilanz der letzten fünfzig Jahre und formulieren Ausblicke auf die zukünftigen Herausforderungen des Kontinents. Aus unterschiedlichen Fachperspektiven (von den Kultur-, über die Sprach- bis hin zu den Wirtschaftswissenschaften) legen renommierte deutsche und afrikanische Autorinnen und Autoren dar, wie umfassend sich der Kontinent in den letzten fünfzig Jahren verändert hat, nicht nur auf politischem und wirtschaftlichem, sondern vor allem auch auf gesellschaftlichem und kulturellem Gebiet. Beiträge zu Religion, Medien, Stadt, Film, Literatur, Musik, Wirtschaft oder Politik zeichnen die Transformationsprozesse der letzten Jahrzehnte nach und präsentieren eine vielfältige und vielschichtige afrikanische Gegenwart.
Die Aufsätze machen aber auch die Langlebigkeit kolonialer ökonomischer und politischer Strukturen deutlich, die zunehmend in Widerspruch zu den gesellschaftlichen und kulturellen Dynamiken geraten. Es sind vor allem junge Kulturschaffende, Akademiker und religiöse Gruppen, die heute neue Wege zur Unabhängigkeit erproben, indem sie sich von Entwicklungsdefinitionen und politischen Modellen des Globalen Nordens und der eigenen Eliten lösen und so nach „diskursiver Souveränität“ (Patrice Nganang) streben.
In diesen gesellschaftlichen und kulturellen Trends liegt vielleicht das größte Entwicklungspotential Afrikas. Die Herausforderung besteht darin, es produktiv zu nutzen, so dass sich das afrikanische „abiku spirit child“ dafür entscheidet, auf Dauer zu bleiben.
INHALT
Thomas Bierschenk / Eva Spies:
GESELLSCHAFTLICHE TRENDS
Hans Peter Hahn:
Rose Marie Beck:
Katrin Langewiesche:
Roman Loimeier:
Erdmute Alber / Tabea Häberlein / Jeannett Martin:
Thomas Bierschenk:
NATION UND NATIONENBILDUNG
Carola Lentz:
Christine Fricke:
Paul Nugent:
POLITISCHE ÖKONOMIE
Peter Meyns:
Andrea Behrends / Julia Pauli Zwischen Charisma und Korruption – Kontinuitäten und Brüche in der Auseinandersetzung mit Eliten in Afrika
Thomas Bierschenk:
Uta Ruppert / Dörte Rompel:
Helmut Asche:
Theo Rauch:
MEDIEN, KUNST UND POPULÄRKULTUR
Tilo Grätz:
Anja Oed:
Cassis Kilian:
Hauke Dorsch:
PERSPEKTIVEN UND HERAUSFORDERUNGEN
Georg Schäfer:
Carlos Lopes:
Patrice Nganang:
Über die Herausgeber:
Dr. Eva Spies ist seit Mai 2014 Juniorprofessorin für Religionswissenschaft mit Schwerpunkt Afrika an der Universität Bayreuth. Von Januar 2006 bis April 2014 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethnologie und Afrikastudien an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
In unserem Programm sind weitere Studien zur Nationenbildung in afrikanischen Staaten erschienen:
Um das Jahr 2010 haben viele Staaten Afrikas südlich der Sahara ein halbes Jahrhundert politischer Unabhängigkeit gefeiert. Die Festlichkeiten waren ein Anlass, zu diskutieren, wie „unabhängig“ Afrika eigentlich ist und wie es kommt, dass die politisch unabhängigen Staaten sich seit fünf Jahrzehnten so schwer damit tun, „stark“ zu werden.
Vor diesem Hintergrund ziehen die dreiundzwanzig Beiträge des Buchs eine Bilanz der letzten fünfzig Jahre und formulieren Ausblicke auf die zukünftigen Herausforderungen des Kontinents. Aus unterschiedlichen Fachperspektiven (von den Kultur-, über die Sprach- bis hin zu den Wirtschaftswissenschaften) legen renommierte deutsche und afrikanische Autorinnen und Autoren dar, wie umfassend sich der Kontinent in den letzten fünfzig Jahren verändert hat, nicht nur auf politischem und wirtschaftlichem, sondern vor allem auch auf gesellschaftlichem und kulturellem Gebiet. Beiträge zu Religion, Medien, Stadt, Film, Literatur, Musik, Wirtschaft oder Politik zeichnen die Transformationsprozesse der letzten Jahrzehnte nach und präsentieren eine vielfältige und vielschichtige afrikanische Gegenwart.
Die Aufsätze machen aber auch die Langlebigkeit kolonialer ökonomischer und politischer Strukturen deutlich, die zunehmend in Widerspruch zu den gesellschaftlichen und kulturellen Dynamiken geraten. Es sind vor allem junge Kulturschaffende, Akademiker und religiöse Gruppen, die heute neue Wege zur Unabhängigkeit erproben, indem sie sich von Entwicklungsdefinitionen und politischen Modellen des Globalen Nordens und der eigenen Eliten lösen und so nach „diskursiver Souveränität“ (Patrice Nganang) streben.
In diesen gesellschaftlichen und kulturellen Trends liegt vielleicht das größte Entwicklungspotential Afrikas. Die Herausforderung besteht darin, es produktiv zu nutzen, so dass sich das afrikanische „abiku spirit child“ dafür entscheidet, auf Dauer zu bleiben.
INHALT
Thomas Bierschenk / Eva Spies:
GESELLSCHAFTLICHE TRENDS
Hans Peter Hahn:
Rose Marie Beck:
Katrin Langewiesche:
Roman Loimeier:
Erdmute Alber / Tabea Häberlein / Jeannett Martin:
Thomas Bierschenk:
NATION UND NATIONENBILDUNG
Carola Lentz:
Christine Fricke:
Paul Nugent:
POLITISCHE ÖKONOMIE
Peter Meyns:
Andrea Behrends / Julia Pauli Zwischen Charisma und Korruption – Kontinuitäten und Brüche in der Auseinandersetzung mit Eliten in Afrika
Thomas Bierschenk:
Uta Ruppert / Dörte Rompel:
Helmut Asche:
Theo Rauch:
MEDIEN, KUNST UND POPULÄRKULTUR
Tilo Grätz:
Anja Oed:
Cassis Kilian:
Hauke Dorsch:
PERSPEKTIVEN UND HERAUSFORDERUNGEN
Georg Schäfer:
Carlos Lopes:
Patrice Nganang:
Über die Herausgeber:
Dr. Eva Spies ist seit Mai 2014 Juniorprofessorin für Religionswissenschaft mit Schwerpunkt Afrika an der Universität Bayreuth. Von Januar 2006 bis April 2014 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethnologie und Afrikastudien an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
In unserem Programm sind weitere Studien zur Nationenbildung in afrikanischen Staaten erschienen: