Ins Schattenreich entführt uns Bernhard Jott Keller, aber nicht in jenes der dunkel jenseitigen Welt, ins Reich der Toten, nein, er nimmt uns als fotografierender Fährmann mit auf eine Reise in die Farbe und das Licht, das ohne den Schattenwurf (im wahrsten Sinne des Wortes) nur die Hälfte wert wäre: Wo kein Schatten, da auch kein Licht. Keller entwirft ein flirrendes Lob des Schattens, konfrontiert uns mit flüchtigen Gespinsten, zeigt Wäsche beim Trocknen, als wär’s ein flatternder Scherenschnitt, findet auf Wänden wunderliche Linien, als könnte Cy Twombly sie dorthin gezaubert haben, und fotografiert sich selbst auf dem Rad, als hätte Giacometti das Gefährt samt Besitzer skulptural gelängt. Schatten kommen und gehen. Schatten wandern und Schatten tanzen. Wie schön, wenn einer darin Poesie entdeckt!
Moritz Holfelder, Bayerischer Rundfunk
Für alle Menschen aller Altersgruppen
Ein Ziel der vorliegenden Sammlung unterschiedlichster Schatten ist es, dem nach wie vor belasteten Image des Schattens etwas Farbigkeit und Leben einzuhauchen.