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"Deutsche Weltliteratur, adaptiert und illustriert von Italienern: Andrea Grosso Ciponte will für den neuen Verlag Edition Faust zehn Klassiker-Comics zeichnen. Gedruckt ist alles auf schwarzem Papier, und die Verarbeitung der Bände ist aufwendig: Hardcover, individueller Umfang (einmal 56, dann 64 Seiten). Hier stellt sich ein Verlag in den Dienst seines Autors. Es entsteht eine kleine Bibliothek der Romantik, die als Comicvorhaben weltweit einzig dastünde, wenn Ciponte wirklich durchhält. Hier sind Comic-Überzeugungstäter am Werk, deren Mut man gern belohnt sähe.«
Andreas Platthaus
Geisterseher
Graphic Novel. Nach Schillers "Geisterseher", adaptiert von Dacia Palmerino und gezeichnet von Andrea Grosso Ciponte
von Dacia Palmerino und Friedrich Schiller, illustriert von Andrea Grosso Ciponte, übersetzt von Myriam AlfanoFriedrich Schillers abenteuerliche Erzählung »Der Geisterseher« spielt in der Lagunenstadt Venedig und ist genauso verwinkelt und labyrinthisch wie die Gassen seiner Altstadt.
Woher wusste der Armenier im Voraus die Sterbestunde? Ist es möglich, dass der Verstorbene noch lebt?
Dass nicht alles so ist, wie es scheint, lässt uns Schiller in seiner drastischen Entzauberung wissen und spart sich eine tendenziöse Überraschung für den Schluss auf.
In den adligen Kreisen zerstetzen - durch Illusionisten und Taschenspieler - Täuschung, Selbsttäuschung und Misstrauen allmählich das familiäre und gesellschaftliche Leben und die expressive Bilderfolge Andrea Grosso Cipontes nach dem Drehbuch von Dacia Palmerino macht aus der aufgeklärten Spukgeschichte großes Kino.
„Der Strom der großen Welt hatte mich erfasst. Ich war die Schöne, die alle verehrten. Alle kamen mir entgegen, alle suchten meine Gsellschaft und alles galt als trefflich, was von meinen Lippen kam“. (Aus „Geisterseher“)
Woher wusste der Armenier im Voraus die Sterbestunde? Ist es möglich, dass der Verstorbene noch lebt?
Dass nicht alles so ist, wie es scheint, lässt uns Schiller in seiner drastischen Entzauberung wissen und spart sich eine tendenziöse Überraschung für den Schluss auf.
In den adligen Kreisen zerstetzen - durch Illusionisten und Taschenspieler - Täuschung, Selbsttäuschung und Misstrauen allmählich das familiäre und gesellschaftliche Leben und die expressive Bilderfolge Andrea Grosso Cipontes nach dem Drehbuch von Dacia Palmerino macht aus der aufgeklärten Spukgeschichte großes Kino.
„Der Strom der großen Welt hatte mich erfasst. Ich war die Schöne, die alle verehrten. Alle kamen mir entgegen, alle suchten meine Gsellschaft und alles galt als trefflich, was von meinen Lippen kam“. (Aus „Geisterseher“)