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Konrads Projekt
von Hans G MelchiorDaniel fällt eines Tages gleichsam aus dem Leben heraus, das ihm bisher Halt verlieh. Er fühlt sich von den Kameras eines anonym agierenden „Konzernherrn“ auf Schritt und Tritt beobachtet, und weiß nicht mehr, ob er sich im fiktiven Geschehen eines Films oder in der Wirklichkeit bewegt. Es könnte aber auch sein, so seine Überlegung, dass er sein wirkliches Leben nur spielt, dieses also lediglich die Funktion eines immer mehr ins Allgemeine und Öffentliche transzendierenden Willens ist. Letztlich bleibt ungeklärt, ob das private Kranksein nicht Ausdruck einer allgemeinen Pathologie ist. Das inhaltliche Schwanken erfaßt auch die formale Seite des Romans. Der Ort des Erzählens bleibt ungewiß. Erzählt ein neutraler, über den Figuren ( auch den fiktiven Erzählfiguren) stehender Autor oder eine Person, die selbst in das Geschehen verwickelt ist?