Raju Sharma: „Primus – Das Erbe der Leviten“ (Rezension von Hauke Harder, Leseschatz. com am 15. August 2022)
Raju Sharma hat erneut einen weltklugen Spannungsroman geschrieben. Es ist der dritte Roman von Sharma und das zweite Abenteuer von Charlotte Mannheimer, einer jungen Doktorandin aus Hamburg. Nach „Hineni – Abrahams Messer“ wird Charlie in einen Fall verstrickt, der sich um ein streng gehütetes Geheimnis dreht, dessen Wurzeln bis in die Zeit des Alten Testaments zurückreichen. „Primus – Das Erbe der Leviten“ lässt sich aber auch wunderbar ohne Kenntnisse des vorherigen Werkes lesen. Wiedermal zeigt sich, das Raju Sharma ein intelligenter, weltoffener und kluger Erzähler ist. Der Autor ist hauptberuflich in verschiedenen Funktionen des Schleswig-Holsteinischen Landesdienstes tätig. Mit „Primus“ hat Sharma eine schriftstellerische Entwicklung gemacht. Die Sprache und die Erzählstruktur sind flüssiger, bildreicher und zielführender. Eventuell liegt es auch daran, dass er das vorliegende Werk alleine geschrieben hat. Bei „Hineni“ hat noch Christoph Müller mitgewirkt.
Charlie hat einen Spionagekurs belegt und bekommt einen einfach wirkenden Freundschaftsauftrag. Sie schuldet nach ihrem vorherigen Abenteuer noch einigen einen Gefallen. Sie soll bei einem Kuraufenthalt eine Frau beobachten. Diese Frau ist eine Galionsfigur der neu erstarkten rechten Parteien. Charlie soll herausfinden, ob diese Frau bei Plänen von Anschlägen involviert ist. Bei einem Besuch in einer Bar, wo sie die Frau und ihr Gefolge beobachtet, lernt Charlie zwei Priester kennen. Da Charlie ihre Doktorarbeit über den Sechstagekrieg geschrieben hat, wird einer der Priester hellhörig und möchte ihr etwas zeigen. In seinem Besitz ist ein Papierfragment gelangt, das er aufbewahren soll. Die Bedeutung des Schriftstücks erscheint ihm unklar und er bittet Charlie um Rat. Charlie hat eine Vermutung und kontaktiert ihren alten Doktorvater. Das Fragment ist so gestaltet, dass es nur mit weiteren Teilen ein Ganzes ergeben kann. Also gibt es noch weitere Fragmente, die einen Schlüssel zu einem alten Geheimnis darstellen. Im Zuge der Recherche stößt Charlie auf eine bisher geheime Bibliothek und auf einen lange verborgenen Schatz. Charlie gerät in eine gefährliche Mission und mysteriöse Todesfälle säumen die Suche nach der Wahrheit.
Ein spannender Bildungsroman, der eine globale und über die Zeiten gespannte Geschichte erzählt. Raju Sharma verbindet Weltgeschichte, Kultur und Religion, ohne dabei an Bodenhaftung zu verlieren. Dort wo zum Beispiel Dan Brown stets etwas überspannt, bleibt Sharma realistischer und erschafft keine Superhelden, sondern lässt seine Figuren wachsen. Eine junge Studentin, die in einen Handlungssog gerissen wird, der in den Zeiten der Entstehung der Bücher von Moses seinen Ursprung hat.
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Krimi-Freunde ab 12 Jahre
„Primus – Das Erbe der Leviten“ ist das zweite Abenteuer von Charlotte „Charlie“ Mannheimer. Während die junge Doktorantin aus Hamburg sich von ihren strapaziösen Erlebnissen im Nahen Osten erholt, wo sie wenige Monate zuvor eher zufällig dazu beigetragen hatte, die mörderischen Pläne eines religiösen Geheimbundes zu vereiteln (siehe „Hineni – Abrahams Messer“, ISBN 978-3-00-062522-0), bittet sie ein guter Bekannter um einen ungewöhnlichen, aber scheinbar ungefährlichen Freundschaftsdienst. Charlie soll bei einem Kuraufenthalt herausfinden, ob eine junge Frau aus der rechtsradikalen Szene einen Anschlag plant. Im Zuge ihrer Recherchen lernt Charlie einen jungen Priester kennen, der ein Papierfragment aufbewahren soll, dessen Bedeutung er selbst nicht versteht. Nach und nach entdeckt Charlie, dass es noch weitere Fragmente gibt, die den Schlüssel zu einem streng gehüteten Geheimnis bilden. Erst spät bemerkt sie, dass auch andere Kräfte die Papiere in ihren Besitz bringen wollen und dafür auch vor Gewalt nicht zurückschrecken…