Ungewollt? von Susanne Businger | Inlandsadoptionen in der Schweiz im 20. und 21. Jahrhundert – Zäsuren, Praktiken, Biografien | ISBN 9783034017954

Ungewollt?

Inlandsadoptionen in der Schweiz im 20. und 21. Jahrhundert – Zäsuren, Praktiken, Biografien

von Susanne Businger, Lukas Fritz-Emmenegger, Thomas Gabriel, Samuel Keller und Adrian Seitz
Mitwirkende
Autor / AutorinSusanne Businger
Autor / AutorinLukas Fritz-Emmenegger
Autor / AutorinThomas Gabriel
Autor / AutorinSamuel Keller
Autor / AutorinAdrian Seitz
Buchcover Ungewollt? | Susanne Businger | EAN 9783034017954 | ISBN 3-0340-1795-2 | ISBN 978-3-0340-1795-4

Ungewollt?

Inlandsadoptionen in der Schweiz im 20. und 21. Jahrhundert – Zäsuren, Praktiken, Biografien

von Susanne Businger, Lukas Fritz-Emmenegger, Thomas Gabriel, Samuel Keller und Adrian Seitz
Mitwirkende
Autor / AutorinSusanne Businger
Autor / AutorinLukas Fritz-Emmenegger
Autor / AutorinThomas Gabriel
Autor / AutorinSamuel Keller
Autor / AutorinAdrian Seitz
Die Geschichte der Inlandsadoptionen in der Schweiz ist bislang kaum erforscht. Diese Studie untersucht, wie sich die rechtlichen Rahmenbedingungen und das Handeln von Behörden und Adoptionsvermittlungsstellen auf adoptierte Menschen und ihre leiblichen Eltern ausgewirkt haben, und legt dar, wie sich diese Mechanismen im Zeitraum von 1922 bis 2017 verändert haben.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Kindeswohl bei Fremdplatzierungsentscheiden lange nicht im Zentrum stand. Ledige Mutterschaft wurde stigmatisiert und uneheliche Kinder erhielten von Gesetzes wegen einen Beistand. Behörden betrachteten Einelternfamilien als defizitär und gaben deshalb viele Kinder verheirateten Paaren zur Pflege oder zur Adoption. Die Frage, was solche biografischen Brüche mit Kindern, Müttern und Vätern machen, wurde kaum gestellt. Die Interviewanalysen zeigen, dass sich die Betroffenen oft als Objekt des Behördenhandelns wahrnahmen. Die mit diesem Handeln verbundenen normativen Vorstellungen und subtilen Zwangsmomente hallen in ihrem Leben nach – insbesondere wenn die Kenntnis der biologischen Verwandten oder der Kontakt zu ihnen unterdrückt wurde.