Jesusüberlieferung bei Paulus? von Christine Jacobi | Analogien zwischen den echten Paulusbriefen und den synoptischen Evangelien | ISBN 9783110404883

Jesusüberlieferung bei Paulus?

Analogien zwischen den echten Paulusbriefen und den synoptischen Evangelien

von Christine Jacobi
Buchcover Jesusüberlieferung bei Paulus? | Christine Jacobi | EAN 9783110404883 | ISBN 3-11-040488-5 | ISBN 978-3-11-040488-3

„Eine umsichtige und kluge Analyse zu einer anspruchsvollen Materie, die weiteren Auseinandersetzungen zum Thema eine feste Grundlage bietet.“
Hildegard Scherer in: Biblische Zeitschrift 61 (2017) No. 2: 279-281

„[...] schon mit ihren am Anfang stehenden methodischen Erwägungen hat [die Arbeit] Maßstäbe gesetzt und dadurch Ergebnisse gewonnen, die bei jeder weiteren Auseinandersetzung mit dieser theologisch wie historisch gleichermaßen relevanten Thematik Berücksichtigung finden müssen [...]“
Andreas Lindemann in: Theologische Literaturzeitung 142 (2017) No. 4: 361-364

Jesusüberlieferung bei Paulus?

Analogien zwischen den echten Paulusbriefen und den synoptischen Evangelien

von Christine Jacobi
Welche Bedeutung besitzt die Jesuswortüberlieferung für Paulus? Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit dieser Frage anhand ausgewählter synoptischer Parallelen in den Paulusbriefen. Anders als die Evangelien präsentiert Paulus einige dieser Traditionsgehalte nicht als Worte Jesu, sondern als allgemeine urchristliche Überlieferung. Traditionen wie die vom Umgang mit dem Feind (Röm 12), die synoptisch als Feindesliebegebot Jesu begegnet, erweisen sich als frühchristliche Neuinterpretation alttestamentlich-frühjüdischer Überlieferungen im Licht des Christusgeschehens. Der irdische Jesus spielt als Urheber solcher Lehren jedoch keine Rolle. Auch die Herrenworte, die Paulus im 1. Korintherbrief anführt, besitzen nur insofern Geltung, als sie auf den erhöhten Kyrios zurückgeführt werden. Traditionsmodelle, die gemäß dem synoptischen Bild in der Verkündigung Jesu den entscheidenden Ausgangspunkt des Traditionsprozesses sehen, sind daher zu überprüfen. Die Paulusbriefe weisen vielmehr auf eine eigene frühchristliche Überlieferungsbildung, die wesentlich vom Glauben an die Heilsbedeutung des Todes Jesu und an seine Auferweckung geprägt ist. Der Befund zeitigt somit Konsequenzen für die alte Frage nach „Paulus und Jesus“.