"Was ist das Volk?" von Jörn Retterath | Volks- und Gemeinschaftskonzepte der politischen Mitte in Deutschland 1917–1924 | ISBN 9783110462074

"Was ist das Volk?"

Volks- und Gemeinschaftskonzepte der politischen Mitte in Deutschland 1917–1924

von Jörn Retterath
Buchcover "Was ist das Volk?" | Jörn Retterath | EAN 9783110462074 | ISBN 3-11-046207-9 | ISBN 978-3-11-046207-4

„Die Relevanz der vorliegenden Studie erweist sich allemal [...]“
Michael Fahlbusch in: h-soz-kult, 30.03.2018, https://www. hsozkult. de/publicationreview/id/rezbuecher-26356

„... wichtige, sorgfältige Studie auf dem Feld der Historischen Semantik ... Sie zeigt, welch zentrale Bedeutung der Begriff des »Volkes« für die Politik der Zwischenkriegszeit besaß, und öffnet das Feld für weitere Forschung.“
Michael Wild, in: Geschlechterbeziehungen und „Volksgemeinschaft„, hg. v. Klaus Latzel, Elissa Mailänder und Franka Maubach (= Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus; Bd. 34), Göttingen 2018, S. 229-231

“[...] Retteraths Untersuchung [stellt] zweifellos eine wichtige, sorgfältige Studie auf dem Feld der Historischen Semantik dar, die über die bisherigen Arbeiten von Kurt Sontheimer, Gusy, Riccardo Bavaj und Bollmeyer hinausgeht. Sie zeigt, welch zentrale Bedeutung der Begriff des >> Volkes<< für die Politik der Zwischenkriegszeit besaß, und öffnet das Feld für weitere Forschungen."
Michael Wildt in: Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus 34 (2018), 229-231

"Was ist das Volk?"

Volks- und Gemeinschaftskonzepte der politischen Mitte in Deutschland 1917–1924

von Jörn Retterath

„Volk“ war einer der meistverwendeten Begriffe in der öffentlichen Sprache während des Umbruchs vom Kaiserreich zur Weimarer Republik. Doch welche Ideen verbanden die Sprecher der politischen Milieus von der Sozialdemokratie bis hin zum Nationalliberalismus mit ihm? „Volk“ konnte entweder als Gemeinschaft gleichberechtigter Staatsbürger („demos“), als Abstammungsgemeinschaft („ethnos“) oder als minderprivilegierte Schicht („plebs“) verstanden werden. Zudem ließ sich „Volk“ als pluralistisches oder holistisches Gebilde denken.
Die Sprache von „Volk“, „Nation“, „Einheit“ und „Gemeinschaft“ gibt wichtige Aufschlüsse darüber, welche Staats- und Gesellschaftskonzepte im diesbezüglich bislang nur wenig erforschten Spektrum der politischen Mitte vorherrschten. Jörn Retterath zeigt, dass es den der Republik nahestehenden Kräften nach der Novemberrevolution 1918 letztlich nicht gelang, eine der pluralistischen Demokratie angemessene Sprache zu etablieren. Stattdessen gewann das Denken in holistischen Kategorien an Einfluss. Den Nationalsozialisten wurde es so erleichtert, sich zunächst vieldeutiger Begriffe wie „Volkswille“ und „Volksgemeinschaft“ zu bemächtigen.