Zivilisatorische Verortungen | Der "Westen" an der Jahrhundertwende (1880–1930) | ISBN 9783110526783

Zivilisatorische Verortungen

Der "Westen" an der Jahrhundertwende (1880–1930)

herausgegeben von Riccardo Bavaj und Martina Steber
Mitwirkende
Herausgegeben vonRiccardo Bavaj
Herausgegeben vonMartina Steber
Buchcover Zivilisatorische Verortungen  | EAN 9783110526783 | ISBN 3-11-052678-6 | ISBN 978-3-11-052678-3

„Es ist das Verdienst des vorliegenden Bandes, zur kritischen Reflexion über die Gegenwart und Zukunft des Westens anzuregen, ohne sich voreilig auf einen postkolonialen Standpunkt zurückzuziehen.“
sehepunkte 19 (2019), Nr. 10

„Anzuzeigen ist ein zur weiteren Diskussion anregender, inhalts- und facettenreicher Sammelband, dessen verbindende Frage die nach der Entwicklung des Begriffs „Westen“ in den Jahrzehnten zwischen 1880 und 1930 ist.“
Heinrich August Winkler in: Historische Zeitschrift 310 (2020), 225-226

Zivilisatorische Verortungen

Der "Westen" an der Jahrhundertwende (1880–1930)

herausgegeben von Riccardo Bavaj und Martina Steber
Mitwirkende
Herausgegeben vonRiccardo Bavaj
Herausgegeben vonMartina Steber

Der „Westen“ gehört zu den bedeutendsten Begriffen des internationalen politischen Vokabulars im 20. Jahrhundert. An der langen Jahrhundertwende wurde er in Europa und den USA in markanter Weise geprägt: als Begriff der kolonialen Zivilisierungsmission und als Gegenpart zu einem mit dem russischen Autokratismus assoziierten „Osten“. Im „Westen“ verorteten die imperialen Großmächte ihre angeblich überlegene „Zivilisation“; mit ihrer proklamierten Zivilisierungsmission rechtfertigten sie koloniale Herrschaft und Gewalt. Während des Ersten Weltkriegs wurde der „Westen“ zum Schlagwort der Alliierten, besonders nach dem Kriegseintritt der USA, während Deutschland seine Ablehnung gegenüber „Westlertum“ und „westlicher Demokratie“ kultivierte. Im Begriff des „Westens“ kristallisierte sich die Ambivalenz der Moderne.