Der Lumpenadvokat von Hannelore Cayre | Kriminalroman. Ein Fall für Leibowitz (1) | ISBN 9783293003798

Der Lumpenadvokat

Kriminalroman. Ein Fall für Leibowitz (1)

von Hannelore Cayre, aus dem Französischen übersetzt von Stefan Linster
Buchcover Der Lumpenadvokat | Hannelore Cayre | EAN 9783293003798 | ISBN 3-293-00379-6 | ISBN 978-3-293-00379-8
Autorenbild

Der Nordschleswiger - Deutsche Tageszeitung in Dänemark: Christophe Leibowitz ist das, was man gerne als Winkeladvokat bezeichnet. Schräg, ein bisschen am Gesetz vorbei, aber dennoch mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn ausgestattet, wie sein Gegenspieler schmerzhaft erfahren muss.

Radio France International: Hannelore Cayre weiß, wovon sie redet. Und das tut sie hemmungslos, ohne politische Korrektheit, ohne Scheu vor Vulgarität. Sie plaudert sozusagen aus der Schule, erzählt von den kleinen Schäbigkeiten und Absurditäten des Gewerbes, von denen der Normalbürger gar nichts ahnt. Weist etwa auf den Widersinn hin, dass der Pflichtverteidiger bei den Schnellverfahren, der eigentlich dazu da ist, seinem Mandanten beizustehen, ein materielles Interesse an dessen Inhaftierung hat, denn nur dann kann er 300 Euro einziehen.

Der Tagesspiegel: In diesem Roman wird kein großer Unterschied gemacht zwischen Anwälten und bekennenden Kriminellen. Diese Einsicht beruht auf Erfahrung. Die Strafrechtlerin Hannelore Cayre wirft einen Blick auf die krasse Realität der französischen Justiz, die sich mithilfe von Schnellverfahren zu einer Abstrafungsmachine für Randgruppen entwickelt hat.

bn.bibliotheksnachrichten: Fesselnd sind die authentischen Einblicke in ein weitgehend unbekanntes Milieu. Und schließlich ist da auch noch der unwiderstehliche, weil hoffnungslos desillusionierte Leibowitz, der zu guter Letzt doch noch ein Stückerl verteidigenswerter Moral in sich findet. Fazit: Sehr böse. Sehr gut.

Der evangelische Buchberater: Meisterhafter und brillanter Krimi auf erzählerisch höchstem Niveau. Atmosphärisch dichtes Lesevergnügen, das zu den Highlights der Krimiliteratur der letzten Jahre gehört!

Spirograf Literatur & Information: Ihr Wortwitz scheint schier unerschöpflich. Schwarzer Humor, Situationskomik, Milieu-Slang und Alltagszynismus gehören zu ihrem Repertoire, mit dem sie die Welt der Kleinkriminellen und Strafverteidiger in Paris respektlos, kenntnisreich und messerscharf beschreibt. Das Überraschende daran ist, dass ihr Schreiben nicht zum Slapstick gerät, denn letztlich sind ihre Figuren von einer Sehnsucht nach Glück geprägt, ja sogar von Menschlichkeit, wenn das Wort nicht so ganz unpassend wäre für diese abgebrühten, heruntergekommenen Anwälte, dass es einen anrührt. Man wird auf jeden Fall königlich unterhalten.

Express: Ein rotziges, dreckiges kleines Buch über zwielichtige Juristen – und Hannelore Cayre weiß, wovon sie schreibt – sie arbeitet in Paris als Strafverteidigerin.

Amtsblatt Blumberg: Mit viel Humor und skurilen Situationen entfacht Hannelore Cayre ein witziges Feuerwerk über Recht und Gerechtigkeit, Leben und leben lassen. Dieser Roman voller Esprit und Überraschungen ist ein Muss für alle Freunde unüblicher Krimis.

Die Zeit: Cayre schreibt mit erfrischender Bösartigkeit und fröhlichem Klassen- und Justizhass. Ha, das macht Spaß.

Literaturkritik.de: Der Roman von Hannelore Cayre steckt voller Winkelzüge und Narrheiten. Die Welt ist, wie in so vielen hochmoralischen Kriminalromanen, wieder einmal genau umgedreht: Wer sich moralisch verhält, fällt tief, und wer sich den kriminellen Spielregeln der Gesellschaft anpasst, steigt auf und wird erfolgreich. So gelingt es auch Leibowitz erst, sein Recht zu bekommen, als er kriminell wird.

Der Lumpenadvokat

Kriminalroman. Ein Fall für Leibowitz (1)

von Hannelore Cayre, aus dem Französischen übersetzt von Stefan Linster
Christophe Leibowitz ist ein Winkeladvokat, wie er im Buche steht: schlitzohrig, mit großem Herz und immer in Geldnöten. Dass er Karriere gemacht hätte, kann man nicht behaupten, denn als Pflichtverteidiger vertritt er vor allem Zuhälter und Kleinkriminelle aus der Pariser Banlieue. Da bittet ihn sein erfolgreicher Anwaltskollege Lakdar um einen Gefallen: Für eine Million Euro soll er mittels Rollentausch einen üblen Schurken aus dem Knast holen. Der Coup gelingt, Leibowitz sitzt anstelle des Schurken die Strafe ab und freut sich auf den Lohn, der ihn erwartet. Doch Lakdar wird der Mitwisser Leibowitz nach getaner Arbeit lästig. Womit er allerdings nicht gerechnet hat: Leibowitz hat Sinn für Gerechtigkeit und kann ganz schön fies werden.