Süddeutsche Zeitung: Kaum zweihundert Seiten dick, aber die haben es in sich. Nerkagi liefert faszinierende Einblicke in den Alltag ihres besonderen Volkes. Poetisch erzählt sie vom tragischen Generationenkonflikt, dem Sohn, der ausbrechen will, seiner großen Liebe in die Stadt folgen, während die Mutter alles daran setzt, ihn zu halten und nach den Traditionen zu leben. Man taucht in eine total andere Welt ein, ohne dass es artifiziell ist.
Frankfurter Allgemeine Zeitung: Nerkagi schildert das Leben der Nenzen im Norden Russlands und fragt nach den Kosten der Moderne. Ein sehr anschaulicher Roman.
SWR: »Voller Verweise auf den lebendigen Naturglauben der Nenzen.
Weiße Rentierflechte
erzählt über große Gefühle am Rande des ewigen Eises, über das Warten und die Hoffnung, über Schweigen und Sprachlosigkeit, über Mitgefühl und Liebe. Und er kommt zu der nicht ganz überraschenden Erkenntnis, dass der Mensch nicht für das Alleinsein gemacht ist.«
Morehotlist: Der Roman ist sehr poetisch und seelenvoll. In einer ruhigen und präzisen Sprache erzählt Anna Nerkagi aus einem Leben, das sich über Jahrtausende wenig verändert hat, bis dann im 20. Jahrhundert eine neue Zeit anbrach.
Zeichen und Zeiten: Ein Buch voller Lebensweisheiten, ein poetischer wie auch melancholischer Roman über den Wert des Miteinanders und des Mitgefühls, über die oftmals schwierige Suche nach Glück und Hoffnung sowie über die Bedeutung von Demut. Ein Buch, das uns vieles lehren kann und ein großes Geschenk ist.
Feuilletonscout: Ganz behutsam, mit Innigkeit und viel Poesie erzählt Anna Nerkagi diese unglückliche Liebesgeschichte und spannt dabei einen großen Bogen über die Lebensweise der Nenzen und den Einbruch der sogenannten Moderne. Eine ruhige, aber bewegende Geschichte aus einer komplett fremden Welt.
Buchhandlung Jost GmbH: Dicht und authentisch aus Nordsibirien erzählt die Autorin von Nenzen, die noch den traditionellen Wegen und Mythen folgen. Aber mehr als nur ein Blick auf eine archaisch fremde Welt, sondern sehr lebendige Figuren, verstrickt in persönliche Verbindungen vom Ausmaß und der Wirkung einer antiken Tragödie.
Aljoschka träumt von seinem ganz persönlichen Glück, von jener Frau, der er sich versprochen hat. Doch die ist fortgegangen, und im Schnee und Eis Nordsibiriens gebietet die Tradition der Nenzen, die Gemeinschaft über alles zu stellen. Er muss heiraten, eine andere.
In dem kleinen Lager mitten in der Tundra, umgeben von Rentierherden, kämpft nicht nur Aljoschka mit seinem Schicksal. Da ist der alte Petko, den seine Tochter verlassen hat, und Wanu, hilflos angesichts der Trauer seines Freundes. Und doch finden sie alle Trost in unerwarteten Momenten, Halt in der Wärme des Feuers, im Schnauben der Tiere und in einem ruhigen Gespräch.
Der erste übersetzte Roman einer nenzischen Autorin erzählt von der Suche nach dem Sinn, der Last des Schnees und von einer zarten, tragischen Liebe.